Erneuerbare Energie

Aus für Sonderburger Geothermieanlage: Das ist der Grund

Aus für Sonderburger Geothermieanlage: Das ist der Grund

Aus für Sonderburger Geothermieanlage: Das ist der Grund

Sonderburg/Sønderborg
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Ein Schild am Rande der Geothermieanlage zeigt das Prinzip der Bohrung. Foto: Sara Eskildsen

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Die Sonderburger Geothermieanlage wird abgebaut. Das hat der Wärmeversorger Sønderborg Varme entschieden. Direktor Erik Wolff erläutert den Beschluss.

Geothermie ist möglich, aber nicht sinnvoll. Mit dieser Aussage lässt sich die aktuelle Entscheidung des Sonderburger Wärmeversorgers Sønderborg Varme auf den Punkt bringen, die Geothermieanlage im Nordosten Sonderburgs endgültig aufzugeben.

„Seit der Errichtung unserer Geothermieanlage 2012 hatten wir den Ehrgeiz, sie zu betreiben. Aber wir müssen erkennen, dass es für uns nicht länger die richtige Lösung ist“, sagt der Direktor von Sønderborg Varme, Erik Wolff.

Konstruktion ist fehlerhaft

Die zusammen mit der Geothermieanlage gebaute Verbrennungsanlage auf Kær Vestermark hingegen funktioniert so gut und effektiv, dass der Versorger weiter auf die Verbrennung von Abfall und Späne setzt, um die rund 16.000 Kundinnen und Kunden mit Wärme zu versorgen.

Die Geothermieanlage blieb von Anfang an hinter den Erwartungen zurück. 2020 stellten Experten fest, dass die Konstruktion fehlerhaft ist. Bis 2018 konnte die Anlage in begrenztem Umfang Wärme liefern, dann wurde sie stillgelegt.

Nach diesem Prinzip funktioniert eine geothermische Anlage. Foto: Sønderborg Varme

2023 beschloss Sønderborg Varme, dem Projekt erneut eine Chance zu geben – und bat den Geothermie-Spezialisten Innargi um eine Analyse. Das Ergebnis hat zum aktuellen Beschluss geführt: Die Anlage wird aufgegeben.

„Das geothermische Potenzial ist vorhanden. Aber mit den Möglichkeiten für Wärmeproduktion, die Sønderborg Varme mittlerweile entwickelt hat, und mit den vorliegenden Berechnungsgrundlagen konnten wir keine attraktive Lösung für Sønderborg Varme finden, was die Geothermie angeht“, sagt Søren Berg Lorenzen von Innargi. „Sollten sich die Voraussetzungen ändern, beispielsweise um die Verbrennung von Biomasse zu reduzieren, dann könnte man die Geothermie erneut in Betracht ziehen.“

Wärmepumpen und Verbrennungsanlage

Solange das nicht der Fall ist, setzt Sønderborg Varme weiter auf Solarenergie, Überschusswärme aus Produktionsstandorten, Wärmepumpen und die Verbrennung von Holzspänen und Abfällen aus den privaten Haushalten der Kommune. So wird unter anderem der Biomüll von den Haushalten in der Kommune im Heizkraftwerk verfeuert.

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