Deutsche Minderheit

Bettina Sender wird neue deutsche Pastorin in Hadersleben

Bettina Sender wird neue deutsche Pastorin in Hadersleben

Bettina Sender wird neue deutsche Pastorin in Hadersleben

Hadersleben/Haderslev
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Bettina Sender tritt Anfang des Jahres ihr neues Amt an. Hier ist sie mit Ehemann Gerhard zu sehen. Foto: Ute Levisen

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Was lange währt, wird endlich gut: Die Nachfolge für Christa Hansen in der Domgemeinde und Alt-Hadersleben ist geklärt. Bettina Sender, die bisherige Pastorin der Nordkirche in Toestrup, Angeln, wird Pastorin für den deutschen Teil der Kirchengemeinden. Piet Schwarzenberger vom Domgemeinderat freut sich auf die künftige Zusammenarbeit: „Mit ihr bekommen wir eine Seelsorgerin, die gut zu Hadersleben passt.“

Seit einem Jahr ist die Pastorenstelle in Hadersleben vakant. Am Mittwoch hat das dänische Kirchenministerium bestätigt, dass mit Bettina Sender die Nachfolge von Pastorin Christa Hansen im Kirchenrat der Domgemeinde und von Alt-Hadersleben – nach einem Jahr vergeblicher Nachfolgesuche – geklärt ist.

Die 57-Jährige wirkt derzeit als Pastorin der Nordkirche in Toestrup, Angeln. Zum 1. Januar übernimmt sie ihre pastoralen Pflichten am Dom und in Alt-Hadersleben.

„Eine gute Wahl“

„Es ist eine gute Wahl – und ich bin sehr zufrieden“, sagt Piet Schwarzenberger vom Domgemeinderat: „Mit Bettina Sender bekommen wir eine Seelsorgerin, die gut zu Hadersleben passt.“

Die Pastorin wird am 7. Januar ab 10 Uhr in einer feierlichen Zeremonie im Dom in ihr Amt eingeführt. Im Anschluss findet in der Alten Lateinschule ein Empfang statt, der Interessierten eine erste Gelegenheit zum persönlichen Austausch bietet. Erwartet werden laut Schwarzenberger auch Gemeindeglieder aus Senders bisheriger Gemeinde.


 

 

Auch Claes Fuglsang von der Kirchengemeinde zu Alt-Hadersleben freut sich, dass die Nachfolge nun geklärt ist. Foto: Ute Levisen

Erfahrung mit Seelsorge in Hospiz und Krankenhaus

„Unsere neue Pastorin hat Erfahrung in der Seelsorge im Hospiz und im Krankenhaus“, verrät Schwarzenberger.

Es sei ein Erfahrungsschatz, der ihr bei der Arbeit in Hadersleben zugutekommen werde: „Seit der Corona-Pandemie gibt es bei uns einen erhöhten Bedarf an Seelsorge. Das gilt nicht nur für unsere älteren Menschen, sondern vor allem auch für junge Leute. Es ist eine Arbeit, die unserer neuen Pastorin sehr am Herzen liegt.“

Piet Schwarzenberger ist darauf eingestellt, Sender vor allem in der Anfangszeit – unter anderem bei der Arbeit im Domgemeinderat – sprachlich unter die Arme zu greifen: „Sie spricht kein Dänisch, ist aber dabei, die Sprache zu erlernen.“

Der Dom zu Hadersleben wird neben der Skt. Severinskirche der neue Arbeitsplatz von Bettina Sender sein. Foto: Ute Levisen

Erste Gelegenheit zum Kennenlernen in Angeln

Die feierliche Verabschiedung von Bettina Sender in ihrer alten Gemeinde findet am 3. Advent statt.

„Diejenigen, die es kaum erwarten können, sie kennenzulernen, sind eingeladen, sie in Angeln gewissermaßen abzuholen“, so Schwarzenberger, der bei Interesse Anmeldungen entgegennimmt.

Pastorat ist einzugsbereit

Das deutsche Pastorat am Innendamm, das frisch renoviert wurde, ist bereit für Bettina Sender, die dort mit Ehemann Gerhard einziehen wird.

Neben ihren Aufgaben in der Gemeinde wird Bettina Sender für Bischöfin Marianne Christiansen tätig sein, insbesondere im Bereich der grenzüberschreitenden kirchlichen Zusammenarbeit zwischen den Bistümern Hadersleben, Ripen (Ribe) und Schleswig (Slesvig).

Piet Schwarzenberger vom Kirchengemeinderat des Doms (Foto) freut sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Seelsorgerin in Hadersleben. Foto: Ute Levisen
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