Ländlicher Raum

Kleines Dorf, große Frage: Wie viele Läden sind genug?

Kleines Dorf, große Frage: Wie viele Läden sind genug?

Kleines Dorf, große Frage: Wie viele Läden sind genug?

Hadersleben/Haderslev
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Wie viel Einzelhandel verträgt das Land? – An dieser Frage scheiden sich die Geister. Eine aktualisierte Einzelhandelsanalyse für Starup bestätigt die bangen Ahnungen von SP-Politiker Carsten Leth Schmidt. Die Kaufleute des Staruper Supermarktes betreiben auch den Markt in Hoptrup (Foto). Foto: Ute Levisen

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Wie viele Geschäfte braucht das Land? – Diese Frage stand nicht zum ersten Mal auf der Tagesordnung – und nicht zum letzten Mal. Auf der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses stimmten lediglich der Vorsitzende und die Einheitsliste dagegen, dass der Kaufmann in Starup Konkurrenz durch einen Supermarkt bekommt: „Das würde das Ende der kleinen Kaufmannsläden auf dem Land bedeuten“, befürchtet Carsten Leth Schmidt.

Wie viel Konkurrenz können kleine Märkte auf dem Lande verkraften? – Diese Frage ist nach der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Klima hochaktuell. 

Dort stimmten der Ausschussvorsitzende Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP) und Helene Hellesøe Appel von der Einheitsliste gegen den Vorschlag einer Projektentwicklungsfirma. 

Konkurrenz für Kaufleute in Starup

Das Unternehmen möchte – einen Steinwurf entfernt vom Kaufmannsladen in Starup am Lundingvej 3 – einem Supermarkt den Weg ebnen. Dafür sind ein Zusatz im Flächennutzungsplan sowie eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich. 
Die Ausschussmehrheit gab dafür grünes Licht. Das letzte Wort wird das Kommunalparlament haben. 

Der Kaufmannsladen in Hoptrup wäre auch von einem neuen Lebensmittelmarkt auf dem Ness betroffen. Foto: Ute Levisen

SP-Politiker: Existenzbedrohend

„Ich habe dagegen votiert! Ein Supermarkt in Starup würde die Existenz kleinerer Kaufmannsläden bedrohen“, sagt der SP-Politiker und Ausschussvorsitzende Carsten Leth Schmidt. Dies beträfe nicht nur Starup, sondern auch Hoptrup und den Kaufmannsladen in Ösby (Øsby). Es seien Läden, die dank ihres dörflichen Engagements tief in der Lokalgemeinschaft verwurzelt sind. 

Kaufkraftanalyse bestätigt bange Ahnung

Eine im Vorjahr in Auftrag gegebene Kaufkraftanalyse der Kommune befeuert die Befürchtungen des Ausschussvorsitzenden. 

Im Vorjahr beschloss die Politik, eine aktualisierte Einzelhandelsanalyse für Starup durchzuführen. Diese zeigt, dass die Dorfgemeinschaft jährlich 40 Millionen Kronen außerhalb ihres Wohnorts für Waren des täglichen Bedarfs ausgibt – eine Summe, die dem durchschnittlichen Umsatz eines Discounters entspricht. 

Laut der jüngsten Analyse würde ein neuer Lebensmittelmarkt etwa 20 Prozent seines Umsatzes in Starup generieren. Für die lokalen Sparkaufleute Lone und Morten Lang, die auch den Kaufmannsladen in Hoptrup betreiben, würde dies einen potenziellen Umsatzrückgang von 33 Prozent bedeuten. 

Auch Helene Hellesøe Appel von der Einheitsliste glaubt nicht daran, dass es in Starup und im benachbarten Ösby genügend Kaufkraft für einen weiteren Lebensmittelmarkt gibt. Foto: Ute Levisen

Einheitsliste: Das wird knapp

„Ich glaube nicht, dass – auch mit Blick auf das Geschäft in Ösby – in Starup Platz für zwei Läden ist“, sagt Helene Hellesøe Appel. 

Die Einheitsliste-Politikerin prognostiziert, dass die Entscheidung im Kommunalparlament über den Einzelhandel auf dem Land denkbar knapp ausfallen dürfte.

 

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