Landwirtschaft

Gestiegene Preise, Unsicherheiten: Landwirtinnen und Landwirte müssen flüssig sein

Unsicherheiten: Landwirtinnen und Landwirte müssen flüssig sein

Landwirtinnen und Landwirte müssen flüssig sein

Tingleff/Tinglev
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Der gestiegene Weizenpreis ist gut für Landwirte, die das Getreide anbauen und schlecht für diejenigen, die Kraftfutter benötigen, wie die Milchviehbauern. Foto: Karin Friedrichsen

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Für die Landwirte, die Milchviehwirtschaft betreiben, sind die gesunkenen Weizenpreise nach dem Abschluss des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine von Vorteil. Doch die Unsicherheiten bleiben und die verlangen von den Bäuerinnen und Bauern etwas Spezielles.

Nach der Unterzeichnung des Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland, das Krieg gegen die Ukraine führt, ist der Preis für Weizen deutlich gefallen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Ritzau". Der europäische Börsenverbund Euronext notierte am Freitag, 22. Juli, den Weizen bei 325,75 Dollar pro Tonne. Seit Ende März lag der Weizenpreis dort kontinuierlich über dem jetzigen Stand. Mitte Mai waren es gar über 430 Dollar.

Die Landwirte brauchen derzeit Liquidität, um die Unsicherheiten abzufedern.

Kristian Petersen, LHN

Kristian Petersen, Pflanzenbauexperte beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN), betrachtet die Entwicklung mit Sorge. Zwar würden Landwirte, die im Osten und in der Marsch Weizen anbauten, von hohen Getreidepreisen profitieren. Doch gibt er zu bedenken, dass in Nordschleswig viele Landwirte von der Milchviehwirtschaft lebten. Diese mussten in der jüngsten Vergangenheit mit hohen Preisen für Kraftfutter zurechtkommen.

Die Unwägbarkeiten des Krieges mache es auch den Beraterinnen und Beratern des LHN schwer,  Kunden zukunftsweisend zu beraten.

„Die Landwirte brauchen derzeit Liquidität, um die Unsicherheiten abzufedern“, so Petersen. Freie finanzielle Mittel sind also notwendig – beispielsweise auch, um Dünger zu beschaffen, der in den vergangenen Wochen ebenfalls teuer geworden ist aufgrund der massiv angezogenen Gaspreise.

Petersen schätzt, dass 90 bis 95 Prozent der Wintergerste bereits geerntet sind. „Es sieht ganz gut aus“, meint der Pflanzenbauexperte. Kommende Woche werde es wohl mit der Ernte von Sommergerste und Hafer losgehen, schätzt Petersen. Danach sei wohl auch der Raps so weit, der etwa auf Lolland bereits geerntet werde.

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Kirsten Bachmann