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Kaum Aprilscherze in den Medien

Kaum Aprilscherze in den Medien

Kaum Aprilscherze in den Medien

Ritzau/wt
Kopenhagen
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Beim „Nordschleswiger“ gibt es keinen Aprilscherz. Auch die Kolleginnen und Kollegen von „JydskeVestkysten“ produzieren am 1. April keine falschen Nachrichten. Foto: Karin Riggelsen

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Die Verbreitung von Fake News hat etliche Medien dazu veranlasst, die Tradition einer spaßhaften Falschmeldung am 1. April abzuschaffen.

Seit sieben Jahren veröffentlichen immer weniger Medien einen Aprilscherz. Das sagt Caroline Nyvang, Seniorforscherin an der Königlichen Bibliothek. Sie befasst sich mit Traditionen, hierunter der Geschichte des Aprilscherzes.

„Seit 2017 sehen wir, dass sehr viele dänische und internationale Medien sich gegen einen Aprilscherz entschieden. Sie möchten in einer Zeit mit Fake News nicht ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen“, so die Expertin.

Mit dem Aufkommen der sozialen Medien können die scherzhaften Falschmeldungen längere Zeit dort Menschen foppen, die sie als bare Münze nehmen.

Nur wahre Nachrichten im  „Nordschleswiger“

2021 sagten die Fernsehsender „DR“ und „TV2“ zur Fachzeitschrift „Journalisten“, dass sie keinen Aprilscherz veröffentlichen würden, und dies bereits seit mehreren Jahren nicht getan hätten. Auch „Jyllands-Posten“, „Avisen Danmark“, „Børsen“ und „Kristeligt Dagblad“ haben die Tradition abgeschafft. Im „Nordschleswiger“ wirst du ebenfalls vergeblich nach einem Aprilscherz suchen.

„Ritzau“ hat jedoch in diesem Jahr zwei Scherzmeldungen ausgemacht. „Berlingske“ schreibt, ein Koch des Nobelrestaurants Noma habe EU-Mittel für eine Seegurkenbude (søpølsevogn) erhalten. Und „Ekstra Bladet“ will uns weismachen, Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.) habe 300 Milliarden Kronen auf einem Konto aus der Corona-Zeit gefunden.

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