Deutsche Minderheit

Jens Mittag: „Das DGN ist nicht für mehr als 200 Schüler gemacht!“

Jens Mittag: „Das DGN ist nicht für mehr als 200 Schüler gemacht!“

Mittag: „Das DGN ist nicht für mehr als 200 Schüler gemacht“

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Dass das Gymnasium seinen Charme behält, ist Rektor Jens Mittag ein wichtiges Anliegen. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Eine zusätzliche Klasse und eine Vergrößerung des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig kommen allerdings nicht in Frage. Wer einen Platz ergattert und auf welche Kriterien es bei der Auswahl ankommt, beantwortet Rektor Jens Mittag.

Am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) läuft es rund. Die Anmeldezahlen seien hoch und der Notendurchschnitt gut, so der Rektor des Gymnasiums, Jens Mittag, am Dienstag bei der Vertretertagung des Deutscher Schul- und Sprachverein Nordschleswig (DSSV).

Dieses große Interesse sei einerseits natürlich erfreulich, führe jedoch andererseits dazu, dass eine Reihe junger Leute Absagen eralten – mitunter auch welche, die die Schule gerne aufgenommen hätte. Die Enttäuschung sei dann häufig groß. 

Durch Vergrößerung würde der Charme eingebüßt

„Wir tun uns aber schwer damit, auf vier Klassen pro Jahrgang zu erweitern“, erklärte Jens Mittag. Ein Grund hierfür seien die mangelnden Kapazitäten. „Das DGN, so wie es ist, ist nicht für mehr als 200 Schüler gemacht!“ Auch das Personal müsste aufgestockt werden; überall würde es enger.

Das für den Rektor allerdings „weitaus stärkere Argument“ sei jedoch, dass eine solche Veränderung den Charakter der Schule verändern würde. „Der Charme des DGN ist, dass jeder jeden kennt und alles übersichtlich und oft auch persönlich ist. Das würde verloren gehen“, findet Jens Mittag.

Deshalb sei es notwendig, sich im Grunde auf diejenigen Schülerinnen und Schüler zu beschränken, die in Nordschleswig zur Schule gegangen sind – darunter auch jene von der Deutschen Nachschule Tingleff (DNT). 

Zensur und Nordschleswig-Verbundenheit als Hauptkriterien

Allerdings habe man auch hier einigen Schülerinnen und Schülern absagen müssen. Diese individuelle Entscheidung liege dann oftmals daran, dass sich der Lebensmittelpunkt der jeweiligen Person nicht in Nordschleswig befinde. Auch die Zensuren spielten hier dann eine Rolle, so Jens Mittag gegenüber dem „Nordschleswiger“. „Wir machen dann eine Liste und gehen nach Reihenfolge vor. Und bei 72 – das ist die maximale Aufnahme-Zahl – ist dann Schluss.“ An diesem Punkt müsse man das leider pragmatisch handhaben. 

Neben Schülerinnen und Schüler von DSSV-Schulen und der DNT habe die Leitung des DGN bei der Verteilung von Aufnahmeplätzen aus gewachsener Tradition auch die nordfriesische Insel Amrum und Geschwisterkinder von DGN-Schülerinnen und -Schülern im Blick.

Mehr lesen

Deutsche Minderheit

Inge Marie Tietje
„Nachruf auf Armin Feddersen“