Deutsche Minderheit
Debatte über Minderheit und deutsche Zugewanderte
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Bei der Delegiertenversammlung des Bundes Deutscher Nordschleswiger in Tingleff meldeten sich „Neulinge“ mit Wunsch nach mehr Infos über deutsche Einrichtungen.
Während der Delegiertenversammlung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) in Tingleff am Dienstag war der Zuzug von deutschen Neubürgerinnen und Neubürgern Thema.
Neue Situation durch Zuzug aus Deutschland
Der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen erwähnte in seinem Bericht auch „die neue Situation“ vieler Kindergärten und Schulen aufgrund des Zuzugs von Familien aus Deutschland nach Dänemark. Teilweise gebe es inzwischen Wartelisten aufgrund fehlender Kapazitäten in den Einrichtungen. „Das ist neu, aber positiv, denn es zeigt, dass in unseren Einrichtungen richtig gute Arbeit geleistet wird“, so Jürgensen.
Er betonte, dass die „Arbeit in den Kindergärten und Schulen weiterhin die Grundlage der gesamten Arbeit der Minderheit ist“, so der Hauptvorsitzende. Das Thema „Neulinge“ in Nordschleswig war während der Diskussion im Anschluss an die Vorlage der Berichte aus den verschiedenen Bereichen der Minderheit Gegenstand mehrerer Wortbeiträge.
Unzureichende Informationen beklagt
Kern mehrerer Diskussionsbeiträge waren Berichte, dass sich Zuzügler und Eltern unzureichend über Einrichtungen der deutschen Minderheit und auch über die Aktivitäten der Minderheit insgesamt informiert fühlten. „Ich bin als Hamburger mit meiner Familie vor zwei Jahren nach Nordschleswig gezogen“, berichtete Andreas Jablonski. Und er fügte hinzu, dass er Informationen über die deutschen Kindergärten vermisst habe.
Wunsch nach „Laufzettel“
„Ich hätte gerne eine Art Laufzettel bekommen“, so Jablonski und schlug vor, moderne Kommunikationsmittel bei der Minderheit zu nutzen. Hinrich Jürgensen dankte für die Anregungen und versprach, dass mit dem neuen Internetauftritt der Minderheit der Informationsfluss verbessert werde. Die Direktorin des deutschen Büchereiwesens in Nordschleswig, Claudia Knauer, meldete sich mit dem Hinweis zu Wort, dass es seit Jahren „Willkommenstüten“ mit gebündelten Informationen unter anderem der Bildungseinrichtungen, des Sozialdienstes und der Büchereien und Fahrbüchereien gebe.
DSSV-Vorsitzender: Info-Flut beim Start
Welm Friedrichsen, der als Versammlungsleiter souverän durch die Delegiertenversammlung steuerte, meldete sich als Vorsitzender des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV) zu Wort. Er berichtete über die Erfahrung, dass viele Eltern, deren Kinder neu in die deutschen Kindergärten und Schulen kommen, von einer wahren Flut an Infos nach dem Umzug nach Dänemark überrollt werden.
Piet Schwarzenberger, Vizeschulleiter an der Deutschen Schule Hadersleben, erklärte, dass die Neulinge nicht mit zu vielen Infos auf einen Schlag überhäuft werden sollten.
Persönlicher Kontakt wichtig
„Der persönliche Kontakte ist am wichtigsten“, so Schwarzenbergers Erfahrung, und er schlug vor, Patenschaften für Neuzugezogene zu organisieren. Rea Riis und Sylvia Möller, die sich ebenfalls als Neue zu Wort meldeten, berichteten auch von Informationsdefiziten. Andreas Jablonski empfahl, eine zentrale Anlaufstelle für Neuzugezogene zu schaffen.
Einheitliche Infos der Kommunen nötig
Das Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei (SP) in Sonderburg (Sønderborg), Kirsten Bachmann, wies darauf hin, dass im deutschen Bereich der Homepage der Kommune auf die deutschen Einrichtungen hingewiesen wird.
Hinrich Jürgensen bedankte sich für die Anregungen und versprach Verbesserungen auf dem Gebiet der Informationsarbeit der Minderheit, zu deren Angebot aber auch „Der Nordschleswiger“ mit seinem kostenlosen Angebot nordschleswiger.dk zählt.