Natur und Umwelt

Storch-Euphorie am Kløvermarken: Kommt Adebar auch nach Tingleff?

Storch-Euphorie am Kløvermarken: Kommt Adebar auch nach Tingleff?

Euphorie am Kløvermarken: Kommt Adebar auch nach Tingleff?

Tingleff/Tinglev
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Conny Andresen wohnt am Kløvermarken direkt vor dem neuen Nest und hat die Störche fotografieren können, die sich in den vergangenen Tagen immer wieder mal blicken ließen. Foto: kjt

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Nur wenige Wochen nach dem Bau eines neuen Nestes am Kløvermarken in Tingleff sind Störche aufgetaucht. Die Anwohnerinnen und Anwohner – allen voran Nestbauer Gunnar Matthiesen – sind gespannt, ob sich ein Paar niederlassen wird.

Es ist seit einigen Tagen nicht nur Gesprächsthema in der Siedlung am Kløvermarken, sondern in ganz Tingleff: Am nigelnagelneuen Storchennest am Rande der Trakte der Wohnungsbaugenossenschaft „Lejerbo“ haben sich bereits Störche blicken lassen.

„Am Ostersonnabend waren zwei Störche hier, am Tag darauf ein Storch. Sie gingen am Boden entlang und begaben sich auch ins Nest. Es hatte klar den Anschein, dass es sich um ein Paar handelt“, erzählt Anwohnerin Conny Andresen elektrisiert.

Gerade einmal etwas mehr als einen Monat ist es her, dass der Mast mit Nest in Position gebracht worden ist und die Anwohnergemeinschaft Richtfest feierte.

 

Das neue Storchennest am Ende der Siedlung am Kløvermarken Foto: kjt

Conny Andresen lebt mit ihrem Mann in der allerletzten Haushälfte und ist dem Storchennest – unmittelbar an einem kleinen Tümpel – damit am nächsten. 

„Ich sitze quasi in erster Publikumsreihe“, so die Tinglefferin mit einem Lachen. 

Sie sei in letzter Zeit oft draußen, trinke einen Kaffee und beobachte dabei das Storchennest. Fotos von den beiden Störchen habe sie auch schon gemacht, erzählt sie in ihrem kleinen Garten mit Blick aufs Nest.

Hoffen auf Dauergäste

Conny Andresen und alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner am Kløvermarken drücken nun die Daumen, dass das Storchenpaar nicht nur eine Zwischenstation einlegt und das Nest am Kløvermarken nicht nur für ein Schäferstündchen nutzt. 

Wohnt direkt am Nest und somit in der ersten Publikumsreihe: Conny Andresen Foto: kjt

Störche sind in den vergangenen Jahren vermehrt aufgetaucht, und einige haben zur Brutsaison auch eines der vielen Nester bezogen, die in Vielzahl errichtet worden sind. Nun gibt es eine weitere Behausung am Kløvermarken.

Dass es sich bei dem Paar um die Störche aus dem TV-Nest in Schmedagger (Smedager) handelt, glaubt Conny Andresen nicht. Das schließt auch Nestinitiator Gunnar Matthiesen aus. Er hatte für das Aufstellen der Storchbehausung gesorgt.

„Das Storchpaar von Schmedagger scheint es nicht zu sein. Das lässt sich ja schnell mit einem Blick auf die Webkamera in Schmedagger überprüfen, wenn hier Störche auftauchen“, so Gunnar Matthiesen.

Er wohnt am Kløvermarken nicht ganz so dicht am Nest wie Conny Andresen, nichtsdestotrotz freut auch er sich über das Erscheinen des langbeinigen Vogels. Auch Gunnar Matthiesen drückt die Daumen, dass das Paar sich am Kløvermarken niederlässt – und im optimalen Fall nächstes Jahr wiederkommt.

Grünes Licht für den Nestbau geholt

Dem Nestbau ging ein längerer Planungsprozess voraus. „Es musste als Vorschlag dem Anwohnerverein vorgelegt werden, wo es zur Abstimmung kam“, erzählt der Initiator.

Da Matthiesen alles regelte und auch keine Kosten auf die Bewohnerinnen und Bewohner zukamen, gab es umgehend Zustimmung.

„Wir fanden, das ist eine tolle Idee“, so Conny Andresen.

Noch ein Beweisfoto: Storch in Nestnähe am Kløvermarken in Tingleff Foto: Privat

Das Praktische für das Aufstellen nahm Gunnar Matthiesen selbst in die Hand. Er besorgte einen Mast, ein Nest und holte sich Hilfe für das Aufstellen.

„Es wurde erfreulicherweise ein Kran zur Verfügung gestellt“, so der Nestbauer.

Standort optimal gewählt

Bereits vor einem Jahr hatte sich Matthiesen schlau gemacht, ob ein Storchennest am Rande des Kløvermarken sinnvoll ist. „Ich habe Hans Skov vom dänischen Storchenverein kontaktiert. Er kam her und schaute sich den Standort an. Er sagte, dass er perfekt ist. Es ging mit der Planung dann los“, so der 71-Jährige.

Nestbau am Kløvermarken Foto: Privat

Ob es nun tatsächlich ein „neues“ Storchpärchen ist, dass sich am Kløvermarken niederlässt, es woanders seinen Stammsitz hat oder auf der Durchreise ist – Gunnar Matthiesen nimmt es gelassen. 

„Störche kommen und gehen nun einmal. Das ist so.“

Es gehe nicht darum, anderen Ortschaften die Störche wegzunehmen, sondern einfach nur, eine weitere Behausung zu bieten. Von Konkurrenzkampf könne keine Rede sein.

„Ich habe mit Claus aus Brauderup gesprochen (Grundeigentümer mit einem Storchennest, red. Anm.). Er erzählt mir, dass in den vergangenen Tagen auch wieder ein Storch bei ihm aufgetaucht ist. Sollte es einer der Störche sein, die am Kløvermarken waren, und sollte er mit seinem Partner oder seiner Partnerin am Ende das Nest in Brauderup (Broderup) für die Brutsaison auswählen, dann ist es eben so“, gibt sich Gunnar Matthiesen sportlich.

Gute Aussichten

„Selbst dann bleibt uns noch etwas Zeit. Laut Storchenexperten ist es möglich, dass Storchenpaare sich bis Anfang Mai hier niederlassen. Mal sehen, was da noch passiert. Vielleicht haben wir aber schon unser Paar gefunden“, erwähnt Nestnachbarin Conny Andersen

Die Aussichten sind vielversprechend. Gunnar Matthiesen: „Am Dienstagnachmittag waren beide Störche schon wieder da, und man konnte Paarungsverhalten beobachten.“

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