Deutsche Minderheit
Kindergarten Wilsbek: „Uns Inge“ sagte Tschüss
Kindergarten Wilsbek: „Uns Inge“ sagte Tschüss
Kindergarten Wilsbek: „Uns Inge“ sagte Tschüss
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Inge Erichsen möchte einen neuen Weg einschlagen und verlässt nach über 20 Jahren als Mitarbeiterin und Küchenfee den Deutschen Kindergarten Wilsbek. Kinder, Kolleginnen und Kollegen sowie Eltern ließen ihre Inge nicht ohne Dank, Geschenke und nette Worte gehen. Beruflich verschlägt es die 57-Jährige in das Bülderuper Sportcenter.
Der Fußballer Uwe Seeler aus Hamburg wurde wegen seiner bodenständigen, volksnahen und umgänglichen Art einst mit „Uns Uwe“ betitelt.
Im Deutschen Kindergarten Wilsbek gibt es mit Inge Erichsen eine Mitarbeiterin mit ähnlichen geschätzten Attributen. „Uns Inge“ ist für viele daher die treffende Bezeichnung. Über 20 Jahre lang war sie die treue Seele der Wilsbeker Einrichtung.
Nun heißt es Abschied nehmen. Inge Erichsen hat sich für einen beruflichen Tapetenwechsel entschieden. Ohne Verabschiedung sollte das natürlich nicht geschehen.
„Inge ist seit Jahren das Herz der Einrichtung – das gilt sowohl für die Kinder, die Eltern als auch für uns Kolleginnen und Kollegen. Sie hat einen unglaublich guten Draht zu allen, und neben ihrer Erzieherfunktion war sie für die Küche zuständig. Bei dieser Aufgabe bezog sie die Kinder stets mit ein. Es war ein bewegender Moment, Inge nach 23 Jahren zu verabschieden. Wir als Team finden es schade, dass sie geht, wünschen ihr für den neuen beruflichen Abschnitt aber alles Gute“, so Abteilungsleiterin Nina Wickerath.
„Inge wollte nicht so viel Aufhebens, wir konnten sie zum Glück aber zu einem kleinen Abschiedsfest überreden.“
Blumen, Lieder und nette Worte
Im Rahmen eines Elterncafés sagten alle ihrer Inge Tschüss. Und umgekehrt. Kinder, Eltern und Mitarbeiterteam überreichten ihr Geschenke und Blumen, es wurde gesungen, und es wurden Abschiedsworte an das Urgestein gerichtet. „Das geht gar nicht ohne, wenn man jemanden wie Inge in seinem Team hatte“, so Wickerath voller Anerkennung.
Zum Abschied kamen auch Morlyn Albert, Gesamtleiterin der Kindergärten in der Kommune Apenrade, sowie Stefan Sass, Geschäftsführer des Kindergartenbereichs im Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig.
Was hat Inge Erichsen bewogen, nach 23 Jahren Festanstellung und davor zwei Jahre als Vertretung aufzuhören?
Nächstes Kapitel
Es sei ein Eintrag auf Facebook gewesen, der sie Nägel mit Köpfen machen ließ. „Ich sah, dass jemand für den Cafeteria-Betrieb im Bülderuper Sportcenter gesucht wird. Und da ich gern etwas mit Speisen mache, was ja auch Teil meiner Arbeit im Kindergarten war, habe ich mich dafür beworben. Ich hatte mal vor, einen Laden auf Röm zu führen. Nun wird es Bülderup“, so Inge Erichsen mit einem Lachen.
„Ich bin 57 und stand vor der Frage, ob ich noch zehn Jahre im Kindergartenbereich weitermachen oder mal etwas anderes wagen soll. Ich entschied mich für Letzteres. Leicht ist es mir nicht gefallen, denn der Kindergarten bedeutet mir sehr viel. Meine Familie und ich kennen die Einrichtung schon sehr lange. Meine Tochter besuchte den Kindergarten.“
„Als ich unter der damaligen Leiterin Inghild Johanning anfing, war mein Schwiegervater Vorsitzender. Es war eine schöne Zeit“, so Inge Erichsen, die am Mittwoch (27. März) offiziell ihren letzten Tag im Kindergarten hat.
Schon am 1. April geht es dann mit dem Cafeteria-Abenteuer in Bülderup weiter. Den Wohnsitz verlegt Inge Erichsen von Behrendorf (Bjerndrup) nach Tingleff.