Deutsche Minderheit

Emotionale Schiffstaufe mit besonderer Flagge für Markus Jebsen

Emotionale Schiffstaufe mit besonderer Flagge für Markus Jebsen

Schiffstaufe mit besonderer Flagge für Markus Jebsen

Apenrade/Aabenraa
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Die Flagge mit den drei Makrelen und den Jahreszahlen 1920 sowie 2020 wurde zum 100. Jubiläum der Wiederangliederung Nordschleswigs an Dänemark entworfen. Foto: Carl Rosenvold

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Eine Flagge mit historischem Bezug wehte bei der Schiffstaufe im Apenrader Gammelhavn am höchsten Mast im Wind. Das Schiff bekam im Gedenken an den verstorbenen Markus Jebsen den Namen „JSP Løjt“. Warum sie dort flatterte, erklärt Kurt Seifert. Der hatte die Fahne zur Verfügung gestellt.

Makrelen und Markus Jebsen: Welchen Zusammenhang haben die Fische und der vor zwei Jahren verstorbene Reeder und Naturschützer? Die Antwort ist einfach. Markus Jebsen ist auf der Halbinsel Loit (Løjt) nahe Apenrade aufgewachsen. Drei Makrelen zieren das Wappen der Stadt Apenrade, wo auch die Reederfamilie Jebsen ihren Ursprung hat.

Die JSP Løjt passiert auf der Apenrader Förde das Haus Lensnack, das sich im Besitz von Reeder Hans Michael Jebsen befindet. Foto: Carl Rosenvold

Um die Nähe von Markus Jebsen zur Stadt zu demonstrieren, hat bei der Schiffstaufe eine Flagge am Topmast eines Schiffes gehangen, das im Gedenken an ihn „JSP Løjt“ getauft wurde. Die Flagge zieren jedoch nicht nur die drei Wappen-Makrelen, sondern auch die Jahreszahlen 1920 und 2020, was sie zu einer Besonderheit macht, erinnern die beiden Zahlen doch an das Jubiläum zur Wiederangliederung Nordschleswigs an Dänemark (im Dänischen Wiedervereinigung „Genforening“).

Kurt Seifert zeigt auf die besondere Apenrader Flagge, die am Mast der JSP Løjt weht. Foto: Karin Riggelsen

„Die Flagge zeigt die Nähe Markus Jebsens zu Apenrade, aber auch zur Minderheit“, sagt Kurt Seifert, der die besondere Fahne für die Schiffstaufe zur Verfügung gestellt hatte.

Flagge zeigt Nähe zur Minderheit

Die Flagge hat der Apenrader Ruderverein gemeinsam mit dem Apenrader Ortsverein des Bundes Deutscher Nordschleswiger zum „Wiedervereinigungsjubiläum“ anfertigen lassen und sie scheint eine einzigartige Sache in Apenrade zu sein, denn die Kommune habe scheinbar keine solche Fahne, die bei offiziellen Anlässen gehisst werden kann.

Der Kontakt zu Seifert wurde von Wegbegleitern Markus Jebsens aufgenommen. Diese hatten vor wenigen Jahren zusammen mit dem passionierten Naturschützer unter anderem das „Fuglelund Naturcenter“ auf der Halbinsel Loit aufgebaut und eröffnet.

Die Sektflasche ist am Bug der JSP Løjt zerschellt und das Schiff hat offiziell seinen Namen. Markus Jebsens Witwe Judith (r.) und JPS-Partner Jan Peter Boehe bei der Taufe Foto: Karin Riggelsen
Judith Supnet Jebsen und Jan Peter Boehe bei der Ansprache Foto: Karin Riggelsen
Umarmung von der Schwiegertochter: Doris Jebsen nimmt Blumen von Judith Supnet Jebsen entgegen. Foto: Karin Riggelsen

So trafen sich am vergangenen Sonntag am Apenrader Gammelhavn 50 geladene Gäste und etwa 200 Apenraderinnen und Apenrader, um der Schiffstaufe auch unter der „Stadt-Apenrade-Wiedervereinigungs-Minderheiten-Flagge “ beizuwohnen. Die Taufe wurde von Markus Jebsens Witwe Judith vorgenommen. Zugegen waren auch Mutter Doris Jebsen, Bruder Christian Jebsen sowie Sohn Alexander, nach dem das erste Schiff der Reederei „Jebsen Shipping Partners“ benannt wurde.

Etwa 200 Gäste hatten sich am Gammelhavn eingefunden, um der Taufe beizuwohnen. Foto: Karin Riggelsen

Im Anschluss an die feierliche Zeremonie wurden die Besuchenden an Bord eingeladen und durften das Schiff besichtigen.

 

Doris Jebsen (2. v. l.) mit Sohn Christian und dessen Ehefrau Bodil (r.) Foto: Karin Riggelsen
Markus Jebsens Sohn Alexander (l.) im Kreise weiterer Gäste Foto: Karin Riggelsen
Die Gäste konnten das Schiff nach der Taufe besichtigen. Foto: Karin Riggelsen
Das Schiffspersonal bei der Taufe Foto: Karin Riggelsen
Das Schiffsheck des im März dieses Jahres in Betrieb genommenen Frachters Foto: Karin Riggelsen
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