Flüchtlinge

Die Hälfte der Kommunen hat Integrations-Personal entlassen

Die Hälfte der Kommunen hat Integrations-Personal entlassen

Die Hälfte der Kommunen hat Integrations-Personal entlassen

Ritzau/cvt
Kopenhagen
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Es fehlen die Integrationsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter (Archiv). Foto: Scanpix

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Mehr als 200 Jobs sind seit 2015 verschwunden. Und damit viel Erfahrung, so die Kritik. Unter anderem in Apenrade wird angesichts des Krieges in der Ukraine nun wieder rekrutiert.

Mindestens die Hälfte der dänischen Kommunen hat kommunale Integrationsstellen gestrichen, seit 2015 Flüchtlinge aus Syrien nach Dänemark kamen. Das geht aus einer Umfrage von „Politiken” hervor.

66 Kommunen haben geantwortet. Davon haben 50 die Zahl der Beschäftigten im Bereich Integration reduziert. Insgesamt wurden in den Gemeinden, die an der Umfrage teilgenommen haben, seit 2015 214 Stellen gestrichen.
Apenrade: Lieber zu früh zu viel als später zu wenig

Mit den neuen Flüchtlingsströmen aus der Ukraine haben sich daher mehrere Kommunen auf die Suche nach neuen Mitarbeitern für den Integrationsbereich gemacht. Laut „Politiken” auch in Apenrade (Aabenraa).
Dort wurde bereits der erste neue Integrationsbeauftragte eingestellt, zwei Stellen sind noch unbesetzt, und weitere werden wahrscheinlich folgen.

„Wir hoffen, dass wir die beiden bald bekommen und dass sie kurzfristig anfangen können. Aber das reicht nur, das zu lösen, was landesweit 20.000-30.000 ukrainischen Flüchtlingen entsprechen würde”, sagt Henrik Kærgaard, der Leiter des Jobcenters in Apenrade.

Er versucht, früh loszulegen, bevor es einen noch größeren Mangel an Arbeitskräften gibt. „Im Moment ist es besser, drei Mitarbeiter zu viel zu haben”, sagt er zu „Politiken”.

DRC: Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr im Dienst

DRC Integration, das zum Dänischen Flüchtlingsrat gehört, hat Verständnis dafür, dass die Kommunen es sich nicht leisten konnten, Personal seit der Flucht vor dem Syrien-Krieg in 2015 und 2016 zu behalten. Doch Direktor Kenneth Flex problematisiert auch, dass die Kommunen Erfahrung verlieren.

Er betont in „Politiken”, dass die aktuellen Flüchtlingsströme aus der Ukraine selbst dann eine große Aufgabe wären, wenn die Kommunen das Personal aus dem Jahr 2015 behalten hätten.

Peter Rahbæk Juel (Soz.), Vorsitzender des Ausschusses für Arbeitsmarkt und Bürgerservice im Verband der Kommunen (KL), räumt ein, dass es eine Herausforderung ist, Personal zu finden.

Aber er glaubt, dass die Gemeinden ihr Wissen gut weitergegeben haben, schreibt er in einem Kommentar an „Politiken”.

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