Deutsches Gymnasium für Nordschleswig
LGBT: Authentisch mit dem Thema auseinandersetzen
Sich authentisch mit dem Thema auseinandersetzen
Sich authentisch mit dem Thema auseinandersetzen
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Drei Vertreterinnen und Vertreter der Apenrader LGBT+-Bewegung besuchten das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig und informierten die Schülerinnen und Schüler über ihre Angebote. Schulleiter Jens Mittag findet die Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig.
„Wir bezeichnen uns als offene Schule, und ich finde es wichtig, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Thema auseinandersetzen“, befand Jens Mittag, Schulleiter des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig, und stellte kürzlich drei jungen Ehrenamtlichen aus der LGBT+-Bewegung einen Teil der Unterrichtszeit zur Verfügung, in der sie „Aura Aabenraa“ vorstellen konnten.
Aktuell – und für jeden wichtig
„LGBT+ ist ein Thema, das die Jugendlichen betrifft. Sie erfahren darüber über die sozialen Medien und treffen auch im persönlichen Kontakt darauf, setzen sich damit auseinander, und dann gehört es meines Erachtens auch dazu, sich authentisch mit der Thematik auseinandersetzen zu können“, erklärt Mittag weiter, der deshalb zu dem Besuch der drei Aura-Freiwilligen Lisa, Helena und Oliver gerne Ja gesagt hat, wie er berichtet.
Lisa, eine der freiwilligen Aura-Mitarbeiterinnen, ist eine Botschaft besonders wichtig, wie sie sagt: „Wir wollen den jungen Menschen eine Anlaufstelle bieten, in der sie sich mit anderen LGBT+-Personen treffen, Erfahrungen austauschen und frei, ohne jegliche Konventionen, miteinander zusammenkommen können.“
Aufmerksam machen
Und diese Möglichkeit haben die drei den DGN-Schülerinnen und -Schülern bei dem Besuch vorgestellt. „Trotz der sozialen Medien wissen viele nämlich nicht, dass es uns gibt. Und für viele ist es ein schwieriges Thema, das man auch im engen Freundeskreis nicht mal eben so anspricht. Dann ist es oftmals leichter, mit ,Fremden‘ darüber zu reden. Die persönliche Ansprache ist deshalb besonders wichtig“, erklärt die junge Frau. Hinzu komme, dass es für das Gegenüber leichter sei, mit Menschen in Kontakt zu treten, die man zu Gesicht bekommen habe, fügt sie hinzu.
Kontakt durch Pastorin
Pastorin Anke Krauskopf hat den Kontakt zwischen DGN und Aura hergestellt und den Besuch der drei Ehrenamtler begleitet. Sie stellte unter anderem die Frage, was jemand machen könne, der merkt, dass er eine LGBT+-Person sei. „Wir haben dann erklärt, dass wir besonders für solche Menschen eine mögliche erste Anlaufstelle und wir auch persönlich ansprechbar sind“, so Lisa.
„Für uns ist es außerdem wichtig, dass jeder sich wohlfühlen kann, egal welche sexuelle Orientierung die Person hat. Und es ist wichtig, dass jeder weiß, was LGBT+ bedeutet und dass alle akzeptiert werden, so wie sie sind“, fügt sie als weiteren Grund für die Aufklärungsarbeit hinzu.
Weitere Informationen zu Aura
Pastorin Krauskopf hat folgende Informationen zusammengetragen: Alle „Aura“-Veranstaltungen sind frei zugänglich und benötigen keine Anmeldung. Die aktuellen Arrangements mit Ort und Zeit sind auf der Facebook Seite von Aura Aabenraa zu finden. Wer etwas zurückhaltender ist und sich vielleicht nicht traut, einfach mal hinzugehen, kann sich über Facebook an Oliver, Helene oder Lisa wenden. Dann werden sie behilflich sein, dass auch neue und ängstlichere Jugendliche gute Erfahrungen mit Aura machen können. Und man kann sicher sein, dass Rücksicht auf besondere Bedürfnisse genommen wird. Auch muss man nichts von sich persönlich preisgeben, wenn man lieber erst mal zuhören möchte.
Kontinuität ist für Aura Aabenraa eine weiteres wichtiges Prinzip. Deshalb werden die Treffen verlässlich an jedem zweiten Donnerstag in ungeraden Wochen angeboten. Kontinuität soll sicherstellen, dass Teilnehmende wirklich darauf vertrauen können, den benötigten Freiraum auch zu bekommen.
Das dritte wichtige Prinzip ist Anonymität, damit alle Jugendlichen sich geborgen und sicher fühlen können. Alles, was bei Aura passiert oder gesprochen wird, bleibt dort. Deshalb gibt es zum Beispiel auch keine Fotos von den jungen Leuten und den Veranstaltungen – es sei denn, sie haben ausdrücklich die Erlaubnis gegeben – und deshalb können auch keine Externen teilnehmen.