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José Gallegos und die schwere Zeit weit weg von der Heimat

José Gallegos und die schwere Zeit weit weg von der Heimat

Gallegos und die schwere Zeit weit weg von der Heimat

Hadersleben/Haderslev
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Die ersten zwei Jahre in Europa sind für José Gallegos nicht immer einfach gewesen. Foto: Karin Riggelsen

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Die Anlaufzeit ist länger gewesen als man sich bei seiner Verpflichtung vor zwei Jahren vorgestellt hatte, doch mittlerweile hat sich José Gallegos immer mehr steigern können. Der 22-jährige US-Amerikaner spricht über die große Umstellung auf dem Spielfeld und auch außerhalb des Platzes.

Als großer Hoffnungsträger war José Gallegos im Januar 2022 von San Antonio FC geholt worden. Laut „transfermarkt.de“ war der US-Amerikaner mit den mexikanischen Wurzeln sogar der zweitteuerste Neueinkauf der Sønderjyske-Geschichte mit einer Ablösesumme von rund 500.000 US-Dollar (rund 3,4 Millionen Kronen), doch die Hoffnungen konnte er anfangs nicht erfüllen.

José Gallegos ist seit Januar 2022 bei Sønderjyske. Foto: Karin Riggelsen

„Das Anpassen an die Kultur, weit weg von der Heimat, ist für mich eine Herausforderung gewesen. Ich bin in San Antonio geboren und aufgewachsen, habe bis zu meinem Wechsel zu Hause bei meiner Familie gelebt und habe nicht nur das Land verlassen, sondern bin ganz weit weg nach Europa gezogen. Das war anfangs eine schwere Umstellung, aber mittlerweile habe ich mich gut angepasst“, sagt José Gallegos zum „Nordschleswiger“.

Auf eigenen Füßen stehen

San Antonio im US-Bundesstaat Texas ist mit 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern etwas ganz anderes als das beschauliche Hadersleben.

„In San Antonio konnte ich immer etwas unternehmen, dort wurde es nie langweilig. Der Umzug nach Hadersleben war eine komplette Umstellung. Ich musste auf eigenen Füßen stehen, ohne Familie, ohne Freunde und die Leute erst kennenlernen. Das Training und der Fußball waren mein ,Happy Place', und danach musste ich herausfinden, was ich unternehmen konnte. Ich habe darauf fokussiert, mich professioneller zu verhalten, mich zu erholen, das Richtige zu essen und solche Sachen“, so José Gallegos.

José Gallegos hat sich in der Startelf festgebissen. Foto: Karin Riggelsen

Die Herausforderungen außerhalb des Platzes wurden auch auf dem Spielfeld deutlich, wo er sich schwertat, einen Stammplatz zu erkämpfen.

Weniger Freiheiten in Europa

„Die ganz andere Spielweise war schwer für mich. Ich habe nicht so viele Einsatzminuten bekommen, wie ich mir erhofft hatte. Mittlerweile läuft es besser. Ich kann damit besser umgehen und bin bei einem Punkt angelangt, wo ich mich komfortabel fühle und überzeugt bin, dass ich am Spieltag der Richtige für den Job bin. Ich weiß, was ich am besten kann, und halte mich daran“, so der US-Amerikaner.

Die größten Unterschiede liegen im taktischen Bereich.

„Ich habe mich anfangs mit dem physischen Aspekt und den Defensivaufgaben schwergetan. Mittlerweile läuft es aber besser. Hier in Europa ist die Zahl der taktischen Informationen größer, während man in den USA in einem gewissen Umfang größere Freiheiten hat“, meint der Außenstürmer, der seit geraumer Zeit fest in der Startelf steht.

José Gallegos hat in der laufenden Saison fünf Tore erzielt. Foto: Karin Riggelsen

José Gallegos ist mit Träumen von einer großen Karriere in Europa nach Dänemark gekommen, und die haben sich nicht geändert.

Traum von einer größeren Liga

„Ich bin mit dem Ziel gekommen, in Europa Fuß zu fassen, dort, wo der beste Fußball auf der Welt gespielt wird. Ich bin ein hungriger Spieler und möchte immer weiter nach oben klettern. Wir werden sehen, wie weit ich es bringen kann“, sagt der US-Amerikaner, der sich aber voll auf die Aufgaben mit Sønderjyske konzentriert.

„Wir haben ein junges, hungriges Team, das in einer guten Position ist. In der Vorsaison hatten wir auch ein gutes Team, das sich aber unnötige Punktverluste geleistet hat. Mittlerweile sind wir aber dort angelangt, wo wir auch Spiele gewinnen, in denen wir nicht so gut spielen. Diese Eigenschaft hat uns in die Position gebracht, in der wir jetzt stehen“, so José Gallegos vor dem Heimspiel am Sonnabend ab 13 Uhr gegen Tabellenschlusslicht FC Helsingør.

 

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