Stromproduktion

Stillstehende Windräder bei stürmischem Wetter sind passé

Stillstehende Windräder bei stürmischem Wetter sind passé

Stillstehende Windräder bei stürmischem Wetter sind passé

Apenrade/Aabenraa
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In den vergangenen Jahren ging grüner Strom durch das Abschalten dänischer Windkraftanlagen verloren. Foto: Energinet

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Bisher musste die Stromproduktion durch Windräder in Dänemark häufig bei besonders starkem Wind unterbrochen werden. Grund dafür war die mangelnde Erweiterung des deutschen Stromnetzes. Eine neue Vereinbarung hat nun dazu geführt, dass dänische Anlagen inzwischen kaum noch stillstehen. So gelangt deutlich mehr grüne Energie ins Stromnetz.

In den vergangenen Jahren haben sich Bürgerinnen und Bürger sowie Medien darüber gewundert, warum viele Windräder bei starkem Wind in Dänemark stillstanden. Eine neue Regelung hat dem Phänomen nun ein Ende bereitet. Dies schreibt der dänische Stromnetzbetreiber „Energinet“.

Bis ins vergangene Jahr wurde die Stromproduktion dänischer Windkraftanlagen häufig gestoppt, weil das deutsche Stromnetz nicht im Einklang mit dem massiven Ausbau der grünen Energie in Norddeutschland und Dänemark erweitert wurde.

Strom im Überfluss

Wie Dänemark hat auch Norddeutschland in den vergangenen Jahren unter anderem massiv in Windräder und Solarzellen investiert. Bei starkem Wind war das deutsche Stromnetz jedoch überfordert. Es wurde zu viel Strom im Vergleich zum Verbrauch produziert, und die Fähigkeit des Stromnetzes, den Strom zu transportieren, geriet aus dem Gleichgewicht. Daher entschied sich Deutschland, Dänemark dafür zu bezahlen, die Stromproduktion zu reduzieren und dänische Windräder abzuschalten.

„Dies hat aber ein Ausmaß erreicht, wo es unmöglich war, die bisherige Marktlösung fortzusetzen. Nicht nur die Menge, sondern auch die Preise für die Herunterregulierung sind stetig angestiegen. Die neue Lösung ist deutlich besser.  Sowohl für die Volkswirtschaft als auch für das Klima, weil jetzt verschiedene Stromproduzenten anbieten können, den Strom zu reduzieren oder abzuschalten“, sagt Johannes Bruun, Abteilungsleiter für den Strommarkt bei „Energinet“.

Größerer Wettbewerb und niedrigere Preise

Seit 2023 können nicht nur dänische Stromerzeuger eine Herunterregulierung des Stroms anbieten. Andere Stromproduzenten im Norden können dies ebenfalls – zum Beispiel, indem das Wasser in den Speichern der nordischen Wasserkraftwerke aufbewahrt wird, während dänische Windräder weiterlaufen.

„Als die neuen Regeln eingeführt wurden, gab es Kritik von dänischen Stromerzeugern, die aufgrund größerer Konkurrenz befürchteten, einen Teil der deutschen Zahlungen zu verlieren. Aber meiner Meinung nach ist es sehr positiv, dass die neue Regelung nicht nur zu mehr Wettbewerb und niedrigeren Preisen geführt hat, sondern auch für das Klima besser ist“, so Bruun.

Im Jahr 2021 wurden dänische Windkraftanlagen in einem Maße abgeschaltet, das 7,3 Prozent der Gesamtproduktion in Dänemark entspricht. Seitdem kommt es deutlich seltener zum Abschalten, erklärt Bruun. „Das ist gut für das Klima und die grüne Energieproduktion. Die Windräder wurden schließlich nicht gebaut, um stillzustehen“, sagt er.

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