Gesundheit

Regierung schlägt automatische Registrierung für Organspende vor

Regierung schlägt automatische Registrierung für Organspende vor

Regierung will automatische Registrierung für Organspende

Ritzau/ml
Kopenhagen
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Die meisten Menschen, die in Dänemark auf der Warteliste für ein Organ stehen, warten auf eine Niere. Foto: Jeff Pachoud/Ritzau Scanpix

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Die SVM-Regierung will, dass alle Menschen in Dänemark als Organspenderin oder Organspender registriert werden, sobald sie 18 Jahre alt sind. Wer das nicht will, muss sich, laut Vorschlag, proaktiv von der Liste nehmen lassen.

Künftig sollen alle mit 18 Jahren automatisch als Organspender bzw. -spenderin registriert werden. Die SMV-Regierung will, dass diejenigen, die nicht auf der Spendenliste stehen möchten, sich aktiv abmelden.  

Gegenüber „DR“ sagt Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokratie), dass mehr als 700 Menschen in Dänemark auf der Liste für eine Organspende stehen. 2023 sind 30 Menschen, die auf der Liste standen, verstorben. Diese Zahl möchte die Regierung verringern, indem sie die Regelung entsprechend anpasst. 

Zu Beginn des Jahres 2024 standen nach Angaben des dänischen Zentrums für Organspende 442 Menschen auf der Warteliste für ein neues Organ; davon warteten 373 auf eine neue Niere. 

Was jetzt gilt

Die jetzt geltende Regelung sieht das Vorgehen genau andersherum vor. Potenzielle Spenderinnen und Spender müssen sich aktiv als solche registrieren lassen, wenn sie wollen, dass Niere oder andere Organe nach dem Tod für eine Transplantation verwendet werden können.

Ethikrat gegen neuen Vorschlag

Der Ethikrat hatte einen solchen Vorschlag bereits besprochen und hatte sich im Januar 2023 dagegen ausgesprochen, die Bürgerinnen und Bürger automatisch als Organspenderinnen und -spender zu registrieren. „Das Recht, über sich selbst und den eigenen Körper zu entscheiden, ist ein wichtiger Grundsatz für das Gesundheitssystem. Deshalb empfehlen wir, dass wir an den heutigen Grundsätzen festhalten“, sagte der Vorsitzende des Rates, Leif Vestergaard, damals.

Laut „DR“ habe der stellvertretende Ministerpräsident Troels Lund Poulsen den jetzigen Vorschlag als „weiches Modell“ bezeichnet. „Wer nicht will, dass seine Organe weitergegeben werden, hat die Möglichkeit, Nein zu sagen.“ Und wenn jemand bereits verstorben ist, hätten auch die Angehörigen noch die Möglichkeit, die Entscheidung zu treffen, dass die Organe nicht verwendet werden sollen.

Folketing soll entscheiden

Die Regierung wird die Initiative als Antrag einbringen, sodass sie nach der nächsten Parlamentssitzung in einen Gesetzentwurf umgewandelt wird, der dann vom Folketing verabschiedet werden kann.


 

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