Biologie

Den Hummeln wird es in Dänemark allmählich zu heiß

Den Hummeln wird es in Dänemark allmählich zu heiß

Den Hummeln wird es in Dänemark allmählich zu heiß

Kopenhagen
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Eine Erdhummelkönigin Foto: NABU

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Die Gattungen, die es eher kühler mögen, zieht es nach Schweden und Norwegen. Die Wissenschaft schlägt Alarm.

Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen könnte dazu führen, dass Hummeln das zu warme Dänemark verlassen und gen Norwegen und Schweden ziehen. Dabei handelt es sich um die Gattungen, die es eher kühler mögen. Die gleiche Entwicklung könnte es in anderen europäischen Ländern südlich von Dänemark geben.

Das zeigen wissenschaftliche Studien. Schon seit 120 Jahren wird das Verhalten der Hummeln erforscht. Dazu liegt Zahlenmaterial aus ganz Europa vor, das auch für Prognosen angewandt wird.

Ein Verlust von Bienen hätte katastrophale Konsequenzen für die Flora. 90 Prozent aller wild wachsenden Pflanzen vermehren sich durch Bestäubung durch die Bienen, schreibt die wissenschaftliche Zeitschrift „Nature“ laut „Videnskab.dk“.

 

Die Hummeln sind für das Bestäuben von Pflanzen wichtig. Foto: World Wildlife Fund

Besonders in Dänemark sind die Hummeln gefährdet, da die Artenvielfalt auf den Ackerflächen zurückgeht. Im Laufe der kommenden 60 Jahre würden immer mehr Habitate aufgrund der intensiven Bewirtschaftung und der Treibhausgase verschwinden. So könnten Teile von Skandinavien Zufluchtsort für die Bienenvölker aus dem Süden werden. Sie sind aufgrund des Klimawandels am stärksten gefährdet. Sie werden laut den Prognosen bis zu 90 Prozent ihres natürlichen Lebensraums verlieren, heißt es in der wissenschaftlichen Zeitschrift.

Südlich des 55. Breitengrads sieht es schlechter aus

Auch wenn die Konsequenzen des Klimawandels auf die Natur verringert würden, werden 32 bis 76 Prozent der europäischen Bienengattungen bis ins Jahr 2080 mindestens 30 Prozent ihrer natürlichen Lebensräume verlieren, sagen die Voraussagen.

„Generell gesehen wird es weit weniger geeignete Habitate südlich des 55. Breitengrads für Bienen geben“, sagt Insektenforscher Claus Rasmussen vom Institut für Agrarökologie an der Universität Aarhus laut „Videnskab.dk“. Auf diesem Breitengrad liegen in Dänemark unter anderem die Städte Esbjerg und Odense.

Das Gegenmittel: die Klimaerwärmung auf ein Minimum reduzieren und naturbelassene Freiräume in den bewirtschafteten Flächen. „Es muss ausreichend Futter für eine reichere Tierwelt geben, und es müssen Habitate für Bienen in den bewirtschafteten Flächen geschaffen werden“, so der Entomologe.

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