Urteil

Scandlines unterliegt Femern A/S

Scandlines unterliegt Femern A/S

Scandlines unterliegt Femern A/S

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Scandlines unterliegt in einem Rechtsstreit Femern A/S Foto: David Leth Williams/Ritzau Scanpix

Wer in Rødbyhavn ankommt, muss drei Runden aussetzen, weil er auf die Fähre warten muss. Diese Ansicht verbreitete die Tunnelbetreiberfirma Femern A/S in einem Brettspiel für Kinder und zog sich damit den Zorn des Fährunternehmens Scandlines zu. Das Unternehmen klagte.

Die Reederei Scandlines hat heute in einem Rechtsstreit gegen Femern A/S verloren – die Betreiberfirma des Fehmarnbelttunnels. Dies berichtet die Zeitung Folketidene. In dem Streit, vor dem Kopenhagener See- und Handelsgericht ausgetragen, ging es um ein Brettspiel von Femern A/S in einem Kinderheft. In dem Spiel muss derjenige, der in Rødbyhavn landet, dreimal aussetzen, weil er auf die Fähre warten muss. Scandlines war der Ansicht, dies würde das Werberecht (markedsføringsloven) verletzen und der Firma schaden. Das Fährunternehmen führte 14 Punkte an, die das Gericht allesamt abwies. Nach dessen Überzeugung liegt die Inbetriebnahme des Tunnels in so ferner und unbestimmter Zukunft, dass die Erregung von Aufmerksamkeit für diesen Tunnel das Werbegesetz zum jetzigen Zeitpunkt nicht verletzt. Femern A/S sieht sich in seiner Auffassung bestätigt. „Wir sind natürlich zufrieden damit, dass uns das Gericht in allen Punkten freigesprochen hat. Das Urteil bestätigt, dass wir das Recht haben, die Bürger über den längsten Senktunnel der Welt und über dessen Vorteile zu informieren“, so der Pressechef von Femern A/S.

Kläger Scandlines ist auch zufrieden und zwar damit, dass das Gericht nach Auffassung von Scandlines der Meinung ist, dass das Material von Femern A/S irreführend sei. „Wir sind sehr unzufrieden damit, dass eine staatliche Firma ungehindert abwertende und fehlleitende Behauptungen über unser Unternehmen unter dem Siegel Informationspflicht verbreiten darf“, teilt Scandlines-Geschäftsführer Søren Poulsgaard Jensen mit.

 

Mehr lesen

Europawahl 2024

Apenrade und der Kreml: Die deutsche Minderheit und die Kommunisten

Kopenhagen Der Kalte Krieg warf dunkle Schatten auf das Leben im Grenzland. Die Hoffnungen, die mit dem „kleinen Frieden“ durch die Bonn-Kopenhagener Minderheitenerklärungen 1955 verbunden waren, konnten die Sehnsucht nach dem großen Frieden nicht ersetzen. Die alarmierende Lage wurde beim Deutschen Tag und der Schuleinweihung in Hoyer deutlich. Dieser Artikel stammt aus einer Archiv-Serie von Siegfried Matlok über das 50-jährige Bestehen der EU.