Gleichberechtigung

Frauen weltweit immer noch benachteiligt

Frauen weltweit immer noch benachteiligt

Frauen weltweit immer noch benachteiligt

Washington
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UN-Weltbank: „Überall auf der Welt hindern diskriminierende Gesetze und Praktiken Frauen daran, gleichberechtigt mit Männern zu arbeiten oder Unternehmen zu gründen.“ (Symbolbild) Foto: Tim Gouw/Unsplash

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Kein einziges Land bietet Frauen uneingeschränkt die gleichen Rechte wie Männern. Das ist ein Ergebnis, das die Weltbank in ihrer jüngsten Analyse zum Thema Gleichberechtigung feststellt. Mangelnde und diskriminierende Gesetzgebung seien mitunter die Hauptgründe, heißt es.

Der Weg zu Gleichberechtigung ist noch immer weit – und das Thema vielschichtiger, als man vielleicht glauben mag. Ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen oder das klassische Bild der Mutterrolle sind nur zwei gängige Beispiele. Eine aktuelle Analyse der UN-Weltbank bestätigt dies.

Ein ernüchterndes Ergebnis

Für die Untersuchung hat sich die Weltbank die Rechte der Frauen in den Bereichen Ehe, Elternschaft, Arbeitsplatz, Vermögen, Mobilität und Ruhestand angeschaut und ein globales Ranking erstellt. Dafür wurden 190 Volkswirtschaften untersucht.

Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. Bei den Betrachtungen aller Bereiche und der Berücksichtigung aller Länder bleibt zu konstatieren, dass kein einziges Land Frauen die gleichen Chancen bietet wie Männern. Nur durchschnittlich 64 Prozent der Rechte gelten auch für das weibliche Geschlecht – in 37 Ländern sind es nicht einmal die Hälfte. Diese Erkenntnis kommentiert der Bericht wie folgt: „Frauen haben die Macht, die Weltwirtschaft anzukurbeln, und doch werden sie durch Gesetze und mangelnde Umsetzung oft im Abseits gehalten.“

Wirtschaftswachstum ohne Diskriminierung

Dänemark liegt mit 80 Punkten im oberen Mittelfeld – hinter Deutschland mit 85 Punkten. Besser abgeschnitten als diese beiden EU-Länder haben Länder wie Portugal, Italien, Neuseeland oder Kanada. Belgien belegt mit 90 von 100 möglichen Punkten den ersten Platz.

Würden geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erwirtschaftung keine Rolle spielen, wäre eine Steigerung des Bruttoinlandsproduktes um 20 Prozent möglich. Damit könne sich die globale Wachstumsrate in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. „Doch überall auf der Welt hindern diskriminierende Gesetze und Praktiken Frauen daran, gleichberechtigt mit Männern zu arbeiten oder Unternehmen zu gründen“, heißt es in der Analyse.

 

 

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