Dänische Minderheit

Mirco Reimer-Elster übernimmt den Vorsitz des dänischen Grenzvereins

Mirco Reimer-Elster übernimmt den Vorsitz des dänischen Grenzvereins

Mirco Reimer-Elster übernimmt den Vorsitz des Grenzvereins

Südschleswig
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Nach dem 27. April wird Mirco Reimer-Elster regelmäßig durch die Tür zum Sekretariat von Grænseforeningen gehen. Foto: Walter Turnowsky

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Wenn der dänische Grenzverband bei der Generalversammlung einen neuen Vorsitzenden kürt, ist Mirco Reimer-Elster der einzige Kandidat. Die Frist zur Kandidatur ist abgelaufen. Der in den Medien gefragte Analytiker deutscher und amerikanischer Verhältnisse will nicht nur die dänische Minderheit stärken, sondern auch Kontakte zur deutschen Minderheit knüpfen.

Der dänische Grenzverein (Grænseforeningen) braucht einen neuen Vorsitzenden, denn Bischof Peter Skov-Jacobsen aus Kopenhagen hört nach zwei Amtszeiten im April auf. Bislang war nicht klar, wer die Nachfolge übernimmt. Nun steht fest, dass es mit Mirco Reimer-Elster nur einen Kandidaten gibt, der sich der Wahl stellt, wenn der Grenzverein bei der Generalversammlung (Sendemandsmøde) am Sonnabend, 27. April, den neuen Vorsitzenden kürt. Bis zum 2. März konnten Kandidatinnen und Kandidaten ihren Hut in den Ring werfen.

Grænseforeningen

Nach der Grenzziehung 1920 sahen zentrale Akteure einen Bedarf, die unterschiedlichen Gruppierungen, die für die „Genforening“ gestritten hatten, zusammenzuschließen, um die dänisch gesinnten Menschen in Südschleswig zu unterstützen. Entscheidend war ein Brief des Chefredakteurs von „Flensborg Avis“, Ernst Christiansen, an H. P. Hanssen, in dem er schrieb, dass die Südschleswiger nun „Slesvigsk Forening“ gegründet hatten. Daher sollten sich alle Kräfte in Dänemark, die sich für die schleswigsche Frage interessierten, zusammenschließen.

Zunächst wurden jedoch zwei Verbände gegründet: Am 28. Oktober 1920 „Sønderjyske Foreningers Fællesråd“ und am 2. November 1920 Grænseforeningen. 

Im Frühjahr 1921 haben sich die beiden Verbände unter dem Namen „Grænseforeningen, Sønderjydske Foreningers Fællesraad“ vereint, und bis 1945 wurde dieser Name beibehalten.

Nach Hitlers Machtübernahme 1933 und den daraus folgenden Spannungen stieg die Mitgliederzahl auf 100.000, verteilt auf ungefähr 200 Lokalvereine. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Interesse in Dänemark an der Südschleswig-Frage weiter zu; Grænseforeningen hatte 1949 400 Mitgliedsvereine und 200.000 Mitglieder. 

Der Grenzverein hat Gelder für die südschleswigschen Vereine und Organisationen gesammelt. Er unterstützt auf vielfache Weise die Kontakte zwischen der dänischen Minderheit und Dänemark.

Seit Anfang des Jahrtausends sammelt er keine Mittel mehr, sondern konzentriert den Einsatz auf volksbildende Arbeit. 

Quelle: Grænseforeningen

Der Vorstand des dänischen Grenzverbandes hat den aus Funk und Fernsehen bekannten Reimer-Elster als neuen Vorsitzenden vorgeschlagen, da dieser ein Brückenbauer sei, der den Grenzverein in die Zukunft bringen könne. 

„Ich bin mir sicher, dass wir den richtigen Kandidaten gefunden haben. Mirco Reimer-Elster wird sicherstellen, dass man deutlich sehen kann, wofür die Grenzvereinigung steht und wo sie hinwill. Wir sind sehr froh, dass er die wichtige Aufgabe des Vorsitzenden übernehmen wird“, sagt die stellvertretende Vorsitzende der Grenzvereinigung, Else Tornbo.

Aufgewachsen in Südschleswig

Mirco Reimer-Elsters Kenntnisse von Deutschland und den USA sind beim Sender „TV2“ gefragt. Der promovierte Historiker moderiert zudem Radio-Sendungen, die sich den USA und Deutschland widmen und ist Kolumnenschreiber der Zeitung „Jyllands-Posten“. Aufgewachsen ist er in Südschleswig, in Schleswig (Slesvig) hat er den Kindergarten und die Schule der Minderheit besucht, und an der dänischen Duborg-Schule in Flensburg (Flensborg) machte der heute 37-Jährige sein Abitur.

Der dänische Grenzverein muss im Frühjahr den Vorsitz neu besetzen und freut sich über die Kandidatur von Mirco Reimer-Elster. Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

„Ich glaube, dass Grænseforeningen eine wichtige Rolle spielt, wenn es darum geht, Aufklärungsarbeit über die dänische Minderheit in Südschleswig und über die Grenzregion im Allgemeinen zu leisten. Denn obwohl die Grenzvereinigung glücklicherweise ihre historische Mission erfüllt hat, die finanzielle Unterstützung der dänischen Minderheit in Südschleswig zu gewährleisten, ist die Unwissenheit über die Minderheit nördlich der Grenze immer noch viel zu groß. Das musste ich als Südschleswiger in Dänemark leider viel zu oft auch selbst erleben”, sagt der derzeit in Kopenhagen lebende Reimer-Elster laut einer Pressemitteilung der Grenzvereinigung.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Fokus

Zugleich betont der Südschleswiger die wichtige Rolle des Grenzvereins für die Zusammenarbeit im deutsch-dänischen Grenzland und erwähnt, dass es sein Ziel sei, ein Brückenbauer zwischen der einen und anderen Seite der Grenze zu sein.

„Insofern der Wunsch von beiden Minderheiten besteht, wäre es meine Hoffnung, dass Grænseforeningen helfen kann, die Minderheiten näher zueinander zu bringen, die Kontakte zu intensivieren, ohne dass man die Ambition hat, dass sie zusammenschmelzen”, so Reimer-Elster vor wenigen Wochen in einem Interview mit dem „Nordschleswiger”.

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