Leben auf dem Lande
Banehuset: Vom Bahnhof zum kulturellen Schmelztiegel
Banehuset: Vom Bahnhof zum kulturellen Schmelztiegel
Banehuset: Vom Bahnhof zum kulturellen Schmelztiegel
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Einst hatte Sommerstedt den zweitgrößten Bahnhof in Dänemark. Dort, wo einst die Kleinbahn einlief, ist in den vergangenen 25 Jahren dank ehrenamtlichen Engagements ein kultureller Schmelztiegel entstanden. Am Wochenende feiert „Foreningen Banehuset“ sein Jubiläum: „Wir hyggen uns, wenn wir Kultur machen“, sagt der Vorsitzende.
Der Jubiläums-Countdown läuft. Im Verein Banehuset, im Multikulturhaus auf dem flachen Land, haben der Vorsitzende Thor Hilbrecht und sein Mitstreiter vom Vorstand, Hans Astradsen, alle Hände voll mit den Vorbereitungen für das Wochenende zu tun.
Am Sonnabend, 12. August, steigt im Kulturhaus Banehuset in Sommerstedt ab 14 Uhr die traditionelle Hof- und Geburtstagsparty. Fünf Konzerte stehen auf dem Programm.
Ein Vierteljahrhundert gibt es das Banehuset in dem früheren Bahnhofsgebäude – dort, wo in vergangenen Zeiten die Kleinbahn entlangtuckerte.
Seit 25 Jahren dabei
Ebenso lange ist Thor Hilbrecht dabei. Der Vereinsvorsitzende feiert sein persönliches Jubiläum. Seit der Stunde Null engagiert er sich im Verein. Seit zehn Jahren leitet er als Vorsitzender die Geschicke des „Foreningen Banehuset“ in Sommerstedt.
Ortsansässige Amateurmusikerinnen und -musiker aus Sommerstedt und Umgebung hatten Banehuset aus der Taufe gehoben: „Das geschah zu einer Zeit, als Sommerstedt für seine Rockbands bekannt war. Damals gab es hier sogar ein Festival“, erinnert sich Thor Hilbrecht.
Bescheidener Anfang
Räumlichkeiten zum Proben waren damals knapp. Umso größer war der Wunsch in Sommerstedt und Umgebung nach Musik und Kultur. Die Ehrenamtlichen fingen bescheiden an und legten mit 13.000 Kronen den Grundstein für das heutige Banehuset.
„Wir hyggen uns“
Die Liebe zur Musik, zur Kultur und der Ehrgeiz, gemeinsam etwas zu bewegen, sporne die Ehrenamtlichen an, sagt der Vereinsvorsitzende: „Wir hyggen uns, wenn wir Kultur machen.“
Nachwuchsprobleme habe der Verein aus eben diesem Grund nicht: „Alle ziehen an einem Strang, alle sind gleich und bestimmen, wo es langgeht“, betont Hilbrecht.
Der Vorsitzende ist mit dem Leben auf dem Land bestens vertraut. Hauptberuflich ist er Unternehmer und wohnt in Simmerstedt (Simmersted). Auch die deutsche Minderheit kennt er von Kindesbeinen an: Hilbrecht hat den Deutschen Kindergarten Mölby besucht und nachfolgend die Deutsche Schule Hadersleben.
Der beste Nebenjob der Welt
Das frühere Bahnhofsgebäude ist für ihn der beste Nebenjob der Welt.
Das Haus hat in den vergangenen Jahren ein umfassendes Make-over bekommen. Dies haben die Ehrenamtlichen dem Wohlwollen von Sponsoren, Stiftungen und der Kommune Hadersleben zu verdanken.
Umbau in Millionenhöhe
Über 9 Millionen Kronen haben die Mitglieder dank ihrer Finanzhilfe in den Umbau und die Renovierung des Kulturhauses vom Keller bis zum Dachgeschoss investiert.
Die Außenanlagen werden zurzeit ebenfalls generalüberholt.
Dabei hilft der lokale Verein „Den grønne Bande“ mit Geld – und seine Mitglieder packen auch tatkräftig mit an.
„Wir haben mit dem großen Außenbereich rund um das Haus noch einiges vor“, verrät Hilbrecht: Dieser eigne sich bestens als Kulisse für Konzerte und anderen Veranstaltungen.
Thor Hilbrecht freut sich, dass es mitten auf dem Land ein Kulturhaus gibt, in dem der sprichwörtliche „Bär steppt“.
Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht – und ohne das ehrenamtliche Engagement gäbe es diesen kulturellen Schmelztiegel heute nicht.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist!