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Stadtteilmütter: Wie ein deutsches Vorbild Schule macht

Stadtteilmütter: Wie ein deutsches Vorbild Schule macht

Stadtteilmütter: Wie ein deutsches Vorbild Schule macht

Hadersleben/Haderslev
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Hadersleben hat seine ersten Stadtteilmütter. Foto: Ute Levisen

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Als Modellprojekt erblickten die Stadtteilmütter vor 20 Jahren in Berlin-Neukölln das Licht der Welt. Es sind Einwandererfrauen, die anderen Frauen und Familien in sozialen Brennpunkten helfen, auf eigenen Beinen zu stehen. Seit Donnerstag hat auch die Kommune Hadersleben zehn Stadtteilmütter. Im Rathaus bekamen die Frauen aus aller Herren Länder ihr Diplom.

Es war ein großer Tag für jene zehn Frauen, die soeben ihre Grundausbildung zur Stadtteilmutter beendet haben. Am Donnerstag übergab Haderslebens Bürgermeister Mads Skau (Venstre) ihnen das Diplom.

Hilfe zur Selbsthilfe

Eine dieser Pionierinnen aus der Domstadtkommune ist Berivan Khalil. Die junge Frau aus Syrien bedankte sich im Namen aller für die Möglichkeit, diese Grundausbildung absolvieren zu können.

„Ich hoffe, dass wir damit anderen Frauen und Familien helfen können, sich selbst zu helfen.“
 

Berivan Khalil stammt aus Damaskus, ist Wahl-Haderslebenerin und frisch diplomierte Stadtteilmutter. Foto: Ute Levisen

„Hjemegn 6100“ heißt das umfassende Sozialprogramm verschiedener Haderslebener Wohnungsbaugesellschaften, in dessen Regie das Sozialprojekt Stadtteilmütter angesiedelt ist. Die Fäden dafür hält Koordinatorin Stella Enevoldsen aus Ägypten in der Hand.

Auch sie freute sich am Donnerstag mit den ersten Haderslebener Stadtteilmüttern darüber, dass ein wichtiges Etappenziel der Integration mit diesem Diplom erreicht ist.

 

Stella Enevoldsen (links) nimmt als Koordinatorin die Stadtteilmütter an die Hand, wenn diese ihre ersten Schritte in dieser Funktion machen. Zeljka Secerbegovic (rechts) von der dänischen Landesorganisation „Bydelsmødre“ war ebenfalls nach Hadersleben gekommen, um zu gratulieren. Foto: Ute Levisen

Mit der Urkunde in der Tasche müssen die Frauen jetzt die Ärmel hochkrempeln: „Die Ausbildung habt ihr zwar überstanden“, sagte Zeljka Secerbegovic von der dänischen Landesorganisation „Bydelsmødre“: „Die richtige Arbeit aber fängt jetzt erst an!“

Für die Frauen mit Einwandererhintergrund fängt nach der soeben überstandenen Gundausbildung die richtige Arbeit an. Foto: Ute Levisen

Hilfe für isolierte Frauen

„In Hadersleben arbeiten wir seit etwa anderthalb Jahren an diesem Sozialprojekt“, sagt Allan Emiliussen, Chef von „Hjemegn 6100“.

Seine Erwartungen an das Projekt sind hoch: Zeige die Forschung doch, dass Stadtteilmütter in sozialen Brennpunkten einen gewaltigen Unterschied machten.

„Sie haben positiven Einfluss auf andere Frauen, Kinder, Jugendliche, ja – auf ganze Familien.“

 

Bürgermeister Mads Skau (links) hatte die Bürgermeisterkette für die Diplomüberreichung aus dem Safe geholt. Hier lässt er sich vom Chef des Sozialprogramms, Allan Emiliussen, briefen. Foto: Ute Levisen

Willkommene Atempause

Unter den vielen Anwesenden bei der Diplomüberreichung am Donnerstagnachmittag im Ratssaal war Lene Margård Pedersen. Sie ist Leiterin des Haderslebener Sozialcafés „Parasollen“ und kennt einige der frisch diplomierten Frauen aus ihrem Berufsalltag.

„Wir begegnen ihnen oft im Rahmen unseres Programms Social Drive Out. Und sie kommen gern zu uns. Für diese Frauen ist es eine wohltuende Atempause von ihrem Alltag“, sagt sie.

„Social Drive Out“ ist ein Projekt in Regie der Organisation KFUM, das sich mit ehrenamtlicher Hilfe ebenfalls an Menschen mit sozialen Herausforderungen wendet.
 

Unter den Anwesenden war auch Lene Magård (links), Leiterin des Sozialcafés „Parasollen“. Sie kennt einige der frischgebackenen Stadtteilmütter aus ihrem Alltag. Foto: Ute Levisen

Stadtteilmütter als Brückenbauerinnen

Stadtteilmütter sind hauptsächlich Frauen mit Migrationshintergrund, die sich freiwillig engagieren, um Frauen zu unterstützen, die oft isoliert sind und die das etablierte System nur schwer erreicht. Die Stadtteilmutter hört zu, vermittelt wichtige Informationen und baut Brücken zwischen der einzelnen Frau und einer Anlaufstelle, die ihr weiterhelfen kann. Dank dieser Hilfe können Frauen wiederum ihre Kinder und Familien unterstützen.

 

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