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Für das Selbstverständnis ein brutal wichtiger Sieg

Für das Selbstverständnis ein brutal wichtiger Sieg

Für das Selbstverständnis ein brutal wichtiger Sieg

Hadersleben/Haderslev
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Foto: Scanpix/Claus Fisker

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Das tat bei den SønderjyskE-Fußballern in der Seele gut.

Nach sechs Spielen ohne Sieg durften die SønderjyskE-Fußballer endlich wieder jubeln, als der FC Midtjylland in einem abwechslungsreichen Spiel mit 5:2 in die Schranken gewiesen  wurde. Für das Selbstverständnis dieser neu formierten Mannschaft ein brutal wichtiger Sieg.

Der dänische Vizemeister war in der ersten Hälfte der Meisterschafts-Endrunde zum Statisten degradiert worden, und nach der Formkurve zu urteilen  war die Gefahr groß, dass  SønderjyskE in der Endrunde durchgereicht werden und ganz ohne Sieg   bleiben würde. 

Es brachen gegen den FC Midtjylland alle Dämme. Nur 3.157 Zuschauer waren am großen Konfirmations-Tag in den Sydbank Park gekommen  und durften miterleben, wie der Knoten endlich platzte. Der FC Midtjylland schien die Aufgabe gegen den formschwachen Gegner  nicht ernst genommen zu haben und fand nie ein Mittel gegen die SønderjyskE-Mannschaft, die das Spielsystem geändert hatte und dafür belohnt wurde.

Aus der gewohnten 4-1-4-1-Formation wurde ein auf dem Papier offensiver ausgerichtetes 4-2-3-1 mit Philip Zinckernagel als hängende Spitze. Zinckernagel, der wegen seiner Defensivschwächen oftmals nur als Joker eingesetzt worden ist, konnte die erhofften Offensivimpulse geben. Er holte in der achten Minute den Freistoß heraus, der zur frühen Führung führte. Markus Halsti lenkte die Hereingabe von Kees Luijckx ins eigene Netz ab, doch dies war nur der erste Akt in dem Albtraum des Finnen. Halsti ließ nur eine später Johan Absalonsen zum 2:0 einköpfen und schenkte Mitte der ersten Halbzeit mit einem Stoppfehler seinem Gegenspieler die Riesenchance, auf 3:0 zu erhöhen. Absalonsen konnte von der Mittellinie aus alleine aufs gegnerische Tor zulaufen, legte sich aber den Ball zu weit vor und wurde von Torwart Dahlin noch abgeblockt.

Weitere Tore hätten nicht nur in dieser Situation fallen können. Die erste halbe Stunde war ein offener Schlagabtausch mit dicken Chancen auf beiden Seiten. Lukas Fernandes zeigte dabei Licht und Schatten. Der SønderjyskE-Torwart konnte sich glücklich schätzen, dass Schiedsrichter Peter Munch Larsen in der 16. Minute ein Foul von Paul Onuachu gesehen haben wollte, als er den Ball selbstverschuldet aus den Händen gleiten ließ. Fernandes  war aber machtlos, als Rilwan Hassan Sekunden vor der Halbzeitpause mit einem verkorksten Abschluss und einer Bogenlampe den Anschlusstreffer erzielte.

Wer nun für die zweite Halbzeit eine verunsicherte SønderjyskE-Mannschaft und eine Aufholjagd der Gäste erwartet hatte, sah sich zunächst  gestäuscht. Das war alles nur halbherzig, was der Tabellendritte versuchte. Stattdessen leistete sich der FCM einen weiteren Abwehrschniter, den Mikael Uhre in der 54. Minute mit dem 3:1 bestrafte. Das Spiel plätscherte danach nur noch vor sich hin, das konnte auch die Einwechslung von Rafael van der Vaart nicht verhindern. Im Gegenteil. Der in die Jahre gekommene Weltstar verursachte den vorentscheidenden Elfmeter zum 4:2, nachdem seine Mannschaft zuvor verkürzt hatte. 

Es passte am Ende zu einem rundum gelungenen Nachmittag, dass der in der Nachspielzeit eingewechselte Silas Songani noch ein Tor machen durfte. Der Stürmer aus Simbabwe war auf dem Abstellgleis gelandet und durfte erstmals seit August wieder ran.

SønderjyskE - FC Midtjylland (2:1) 5:2

1:0 Markus Halsti (Eigentor/8.), 2:0 Johan Absalonsen (9.), 2:1 Rilwan Hassan (45.), 3:1 Mikael Uhre (54.), 3:2 Gustav Wikheim (80.), 4:2 Johan Absalonsen (Elfmeter/85.), 5:2 Silas Songani (90.+6).

SønderjyskE: Lukas Fernandes – Ramon Rodrigues (82.: Mikkel Hedegaard), Pierre Kanstrup, Kees Luijckx, Nicholas Marfelt – Marcel Rømer, Nicolaj Madsen  – Troels Kløve, Philip Zinckernagel (76.: Christian „Greko“ Jakobsen), Johan Absalonsen  – Mikael Uhre (90.+5: Silas Songani).
FCM: Johan Dahlin – Rasmus Nissen, Markus Halsti (90.: Kaan Kairinen), Rasmus Nicolaisen, Filip Novak – Janus Drachmann (75.: Gustav Wikheim), Jakob Poulsen  – Rilwan Hassan, André Rømer (60.: Rafael van der Vaart), Jonas Borring – Paul Onuachu.
Rote Karte: Rasmus Nissen (90.+4).
Gelbe Karten: Pierre Kanstrup, Marcel Rømer, Lukas Fernandes, Christian „Greko“ Jakobsen – Rilwan Hassan, André Rømer, Markus Halsti, Rasmus Nissen.
Schiedsrichter: Peter Munch Larsen.
Zuschauer: 3.157.

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