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Der Bann ist endlich gebrochen – SønderjyskE demütigt den FCK

Der Bann ist endlich gebrochen – SønderjyskE demütigt den FCK

Der Bann ist endlich gebrochen – SønderjyskE demütigt de

Hadersleben/Haderslev
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Christian "Greko" Jakobsen ebnete mit seinem frühen Führungstreffer SønderjyskE den Weg zum ersten Superliga-Sieg gegen den FCK. Foto: Scanpix/Claus Fisker

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SønderjyskE hat mit einer taktischen Meisterleistung den dänischen Meister FCK noch tiefer in die Krise geschickt

Nach 35 vergeblichen Anläufen ist der Bann gebrochen. Der zwölffache dänische Meister, der schier übermächtige FC København ist endlich auch mal in der Liga in die Knie gezwungen worden. Dänemarks Fußball-Flaggschiff wurde mit einem 3:0 gedemütigt. Nicht einmal glücklich, sondern vollauf verdient. Die  taktisch klügere Mannschaft, die Spieler mit der größeren Einsatzbereitschaft und dem größeren Erfolgshunger setzten sich durch. 

SønderjyskE ist nach der grandiosen Leistung plötzlich nur noch vier Punkte von den Top 6 entfernt, während der FCK noch tiefer in die Krise geschickt wurde. Der amtierende Meister scheint mit der aktuellen Situation nicht fertig zu werden. Ein Beispiel dafür war auch Torwart Robin Olsen. Der Schwede hatte die mentale Umstellung von der größten, internationalen Bühne in den grauen Alltag, von legendären San Siro in Mailand in den beschaulichen Sydbank Park nicht geschafft. Zweimal 90 Minuten lang bissen sich die italienischen Stars im WM-Playoff an dem schwedischen Nationaltorwart die Zähne aus, doch es sollten nur 70 Sekunden verstreichen, bevor er SønderjyskE die 1:0-Führung schenkte. Eine verunglückte Flanke von Marc Pedersen ließ er gegen die Querlatte segeln, Christian „Greko“ Jakobsen staubte aus nächster Nähe ab.

Die frühe Führung gab SønderjyskE die Ruhe und Sicherheit, das Spiel aus einer kompakten Defensive heraus zu kontrollieren. Die Hellblauen waren im Umschaltspiel weitaus gefährlicher als der Titelverteidiger, der zwar viel Ballbesitz hatte, aber wenig damit anzufangen wusste und kaum gefährlich wurde. 

Die taktische Meisterleistung riss aber die Zuschauer im Sydbank Park nicht von den Sitzen. Merklich still war es trotz der unerwarteten Führung auf den Tribünen, mit wenigen Ausnahmen. Der Torjubel war einer davon, und für diesen sorgte nach knapp einer halben Stunde Marc Pedersen, der dem Schuss von Troels Kløve die entscheidende Richtungsänderung gab.

Nicht nur Robin Olsen, auch ein anderer Held des WM-Playoff hatte Probleme mit der Rückkehr in den Alltag. William Kvist hatte gegen Irland geglänzt, sah aber nicht nur im Laufduell mit Mikael Uhre alt aus.

Der FCK musste ohne den gesperrten Benjamin Verbic sowie ohne die verletzten Erik Johansson, Federico Santander, Mikael Antonsson, Jan Greguš und Nicolai Boilesen auskommen, hatte aber dennoch Stars genug in der Mannschaft. Die FCK-Elf wirkte aber ratlos und rannte oft blind gegen die SønderjyskE-Defensive an.
Ståle Solbakken wird in der Halbzeitpause deutliche Worte gefunden haben. Der FCK steigerte sich und erhöhte den Druck.

SønderjyskE war in der ersten Halbzeit  mutig am Ball gewesen und hatte das Leder laufen lassen, doch nach dem Seitenwechsel verließ den Hellblauen der Mut ein wenig. Die Verschnaufpausen wurden somit weniger, aber zwischendurch konnte SønderjyskE die Lage immer wieder stabilisieren. Trotz des deutlichen optischen Übergewichts für den FCKJ musste Sebastian Mielitz in der zweiten Halbzeit nur dreimal eingreifen. Robin Olsen hatte im Endeffekt am anderen Ende genau so viel zu tun.  Und der Schwede war machtlos, als Troels Kløve mit einem Traumtor in der 88. Minute den 3:0-Endstand herstellte. 

SønderjyskE - FCK (2:0) 3:0
1:0 Christian „Greko“ Jakobsen (2.), 2:0 Marc Pedersen (28.), 3:0 Troels Kløve (88.)
SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Stefan Gartenmann, Marc Pedersen, Kees Luijckx, Simon Poulsen – Niki Zimling – Troels Kløve, Marcel Rømer 85.: Emil Scheel), Eggert Jonsson, Christian „Greko“ Jakobsen – Mikael Uhre (90.: Philip Zinckernagel).
FCK: Robin Olsen – Peter Ankersen, Michael Lüftner, Denis Vavro, Pierre Bengtsson – Rasmus Falk, William Kvist (69.: Carlo Holse), Zeca, Youssef Toutouh  (46.: Kasper Kusk) – Andrija Pavlovic (60.: Martin Pusic), Pieros Sotiriou.
Gelbe Karten: Marc Pedersen, Stefa n Gartenmann, Simon Poulsen , Niki Zimling – William Kvist, Pieros Sotiriou.
Schiedsrichter: Jakob Kehlet.
Zuschauer: 6.337

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