Neue Internatsleiterin

Ein Rollentausch, der ohne Worte funktioniert

Ein Rollentausch, der ohne Worte funktioniert

Ein Rollentausch, der ohne Worte funktioniert

Apenrade/Aabenraa
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Seit 17 Jahren arbeiten Nadja Grau und Norbert Klöcker im Internat des DGN zusammen und tauschten nun die Rollen. Foto: Helge Möller

Nadja Grau ist seit dem 1. August neue DGN-Internatsleiterin, Norbert Klöcker assistiert.

Das kommt im Arbeitsleben eher selten vor: Aus dem Chef wird der Assistent und aus dem Assistenten der neue Chef. Genau diesen Rollentausch haben Norbert Klöcker und Nadja Grau vollzogen. Sie ist seit dem 1. August dieses Jahres die Internatsleiterin am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN); er ist der pädagogische Assistent.

„Wir verstehen uns ohne Worte. Wenn wir etwas für unsere Jugendlichen planen, dann weiß jeder, was er machen muss“, sagt Norbert Klöcker, der sein Alter mit einer Aussage verknüpft: „Ich bin 66 Jahre. Irgendwann muss man ja aufhören.“ Aber halt nicht ganz und das Ende steht auch noch nicht eindeutig fest.  So arbeitet er einige Stunden in der Woche im Internat. Sein Sohn ist 16 Jahre, wenn dieser 18 sei, dann könne er sich vorstellen, ganz aufzuhören. Jetzt aber führt er erst einmal seine Chefin in ein paar Computerprogramme ein, die er als Leiter in der tägliche Routine oft nutzte, beispielsweise das Abrechnungsprogramm.

Zum Spitzen-Wechsel  sagt er: „Es profitieren alle davon.“ Das Internat des Gymnasiums kennt Klöcker seit 1994. Das Schönste an seiner Arbeit sei das Gebrauchtwerden, das Helfen – sei es, sich den Sorgen der Jugendlichen anzunehmen, sei es um größere Dinge zu stemmen, wie etwa die Anlage eines Volleyballplatzes. „Das haben unsere Schüler initiiert, wir haben Spenden zusammengetragen und mit Hilfe des MTV (Männerturnverein Apenrade) konnten wir das Projekt realisieren.“ Wenn etwas gebraucht wird, wie beispielsweise ein elektrisches Klavier, dann versuchen Norbert Klöcker und Nadja Grau den Wunsch zu realisieren.

Als seine größte Herausforderung sieht der 66-Jährige die Erweiterung des Internats. „Ich habe 12 Jahre darum gekämpft“, sagt er. 2008 konnten erstmals 50 statt 34 Jugendliche untergebracht werden. Das Interesse ist Klöcker zufolge ungebrochen. „Wir haben eine Warteliste und der Betrieb läuft kostendeckend.“ Auch wenn er die Leitung des Internats abgegeben hat, wünschen würde er sich Einzelzimmer mit Bad und Kochmöglichkeit und  ein Energiedach, das nachhaltig Warmwasser produziert.

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