Sara Hansen Christensen von der Oberstufenschule in Tondern konnte ihr Glück kaum fassen und quietschte vor Aufregung, noch lange nachdem ihr Jacob Dinesen sein Plektron in die Hand gedrückt hatte.

„Das gibt’s doch gar nicht“, kreischte die Siebtklässlerin kurz nach Ende des Schülerkonzerts. In der Hand hielt sie das kleine Plastikdreieck, mit dem Jacob Dinesen seine ersten Lieder auf der Open-Air-Bühne gespielt hatte. Es war der dritte Auftritt des 21-Jährigen auf dem Tønder Festival, und gestern stand einmal mehr das kostenlose Schülerkonzert auf dem Programm, bei dem neben Dinesen auch das FolkBaltica Ensemble und Beoga auf die Bühne traten, um die nächste Generation an Festivalgängern zu prägen.

Dinesen brauchte kaum ein Lied, um das Publikum für sich zu begeistern und mitzureißen – und das scheint bei einem Großteil pubertierender Teenager kein leichtes Unterfangen. Nicht nur die kreischenden Mädels in der ersten Reihe tanzten, sangen und schaukelten mit, auch die älteren Semester, Jugendliche und kleine Kinder ließen sich von den Klängen der vier Musiker auf der Bühne rocken. Ob „Dancing Devil“,  „Beautiful Sight“ oder „Please forgive me“ – das Publikum jubelte  und  wippte mit. Der 21-jährige Sänger und seine Band bauten den Zuhörern und Zuschauern die ein oder andere Brücke zur Kontaktaufnahme. Nicht nur verschenkte Dinesen sein Plektron an Sara, auch der Schlagzeuger  ließ es sich nicht nehmen, seine Sticks in die Menge zu werfen, wo sie mit Freudenschreien aus der Luft gefischt wurden.

„Was haben wir uns auf dieses Konzert gefreut“, so Dinesen. „Wir haben eine lange Tournee hinter uns. Meistens haben wir in Zelten gespielt, während draußen die Sonne schien und es drinnen immer heißer wurde. Es ist herrlich, zurück in Tondern zu sein und auf der offenen Bühne für euch zu spielen“, so Dinesen.
Seine beiden Bandmitglieder an Bass und Gitarre   seien zum ersten Mal in Tondern. „Ich habe ihnen gesagt, dass sie aufpassen müssen. Es könnte gut sein, dass sie sich verlieben“, so Dinesen.

Nachdem der Auftritt vorbei war, blieb eine Traube von Fans am Absperrgitter vor der Bühne stehen und gab die Hoffnung auf ein Zusammentreffen mit Dinesen nicht auf. Die Hoffnung erfüllte sich – Mitarbeiter lockten den Musiker aus dem Backstage-Bereich hervor, und Dinesen gab den Fans das, was sie sich so sehr wünschten: Umarmungen, Handschläge und viele, viele Selfies. Dinesens Augen strahlten nicht minder als die seiner Fans, als er wieder zurück hinter die Bühne trat. Und was macht Sara mit dem Plektron?  „Ich werde es wie einen Schatz bewahren!“, so die Schülerin mit den leuchtendsten  Augen von allen.