Gesundheitspolitik

Jubi: „Krankenhausfrieden“

Jubi: „Krankenhausfrieden“

Jubi: „Krankenhausfrieden“

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Sonderburg
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Das Krankenhaus Apenrade als Zeichnung Foto: DN-Archiv

Zehn Jahre nach dem erbittert geführten Standortkampf in Sachen Akutkrankenhaus gibt es nun Hoffnung auf Besserung der Kultur Sonderburg-Apenrade.

Jubiläum: Im September ist es schon 10 Jahre her, dass der Regionsrat in Vejle sich nach erbittert geführter Schlacht zwischen Sonderburg und Apenrade  mit 31 von 41 Stimmen für Apenrade als Standort des neuen Akutkrankenhauses Nordschleswigs aussprach. Der Sonderburger „Krankenhaus-Mafia“ wurde dabei zugesagt, dass der Standort am Alsensund als Spezialkrankenhaus bleibt.

Auf der aktuellen Regionsratssitzung wurde der „Friedensvertrag“ von damals nun quasi als erfüllt bezeichnet, zumal der Regionsrat einstimmig noch rund 70 Millionen Kronen zusätzlich zu den schon geplanten rund 300 Millionen Kronen für einen weiteren Umbau Sonderburgs zum Spezialkrankenhaus bewilligte. Mit dem Einzug des Gichthospitals sind alle vier Türme am Alsensund  auch zukünftig belegt.

Tenor: klares Profil

Das Krankenhaus Nordschleswig habe mit dem Akutstandort Apenrade, mit dem Spezialkrankenhaus Sonderburg und dem Tageshospital Tondern bald ein klares Profil, so der Tenor. Die Aufgabenverteilung für die Zeit nach 2020 stehe.

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Poul-Erik Svendsen (Soz.), der vor 10 Jahren zu den Sonderburg-Befürwortern gehörte und dann  einlenkte, hebt nun auch hervor, dass das Krankenhaus  Nordschleswig ein deutliches Profil mit klarer und guter Aufgabenteilung bekommt. Es sei wichtiger Bestandteil des Krankenhauswesens der Region Süddänemark. Venstre-Mann Tage Petersen aus Sonderburg: „Es ist wichtig mit einem klaren Profil für jedes Krankenhaus – für die Patienten aber auch für die Rekrutierung von Mitarbeitern. Dies wird von den Mitarbeitern in Sonderburg gut aufgenommen und kann daran mitwirken, dass zukünftig mehr „wir“ gesagt wird  statt: die in Apenrade und wir in Sonderburg.“

Genosse Jørn Lehmann Petersen aus Broacker: „Es ist richtig gut, dass  so deutlich gesagt wird, dass wir Sonderburg stärken. Das wird dazu beitragen, dass die bisher etwas unglückliche Kultur zwischen Sonderburg  und Apenrade besser wird,  sodass man eine richtig gute Zusammenarbeit bekommt.  Damit wird Ruhe einkehren beim Personal, das lange auf eine klare Botschaft gewartet hat.“

 

 

Holst gegen Kirk: 31 von 41 für Apenrade

Am 29. September 2008 stimmten 31 der 41 Regionsratsmitglieder für Apenrade als Superkrankenhaus Nordschleswigs. Dagegen waren die damaligen Mitglieder Bent Krogh Petersen und Willy Sahl (beide Soz. und beide aus Sonderburg), die vier Konservativen Kent Kirk, Otto Lück, Bent Bechmann und John Lohff, Sonderburg, die  EL und die Lokalliste. Der Konservative Poul Sœkmose von  Ærø enthielt sich und folgte damit nicht den  Hardlinern in seiner Fraktion.  Sonderburg gegen Apenrade war insbesondere ein Duell zwischen Ex-Minister Kirk und dem damaligen Regionschef Carl Holst von Venstre. Im Zuge der Schlacht für den Standort Sonderburg wurde auch Klipleff ins Spiel gebracht – ein Grenzkrankenhaus war im Gespräch. Dann wurde eine Platzierung in Gravenstein eingebracht. Aber Holst und damit Apenrade, das 2020 voll ausgebaut sein soll,  setzte sich klar durch.

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