LHN-Zensur

Gute Mittelernte 2017

Gute Mittelernte 2017

Gute Mittelernte 2017

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Nordschleswig
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Es war eine gute Mittel-Ernte in Nordschleswig, so das Fazit des LHN. Foto: dpa

Trotz des miesen Wetters bekommt die Ernte 2017 relativ gute Zensuren vom LHN-Experten Hans Henrik Post.

Es war eine gute Mittel-Ernte. So das kurze Fazit vom leitenden Pflanzenbauberater des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Hans Henrik Post, auf die Frage nach einer Zensur für die Ernte 2017. Die Erträge seien bei „richtig vielen“ Feldfrüchten gut gewesen – in etwa zehn Prozent über einer Normal-Ernte. Aber es sei eine Ernte gewesen mit sehr großen Herausforderungen für die Bauern Nordschleswigs: eine sehr feuchte Ernte. Das hat für Stress gesorgt, aber auch für hohe Trocknungskosten.

Hans Henrik Post: „Viele haben überhaupt  nicht trocken genug ernten können. Die Trocknungskosten beliefen sich vielfach auf 15 bis 20 Kronen pro Hektokilo oder auf etwa 15 Prozent des Kornpreises.“ Die Qualität des Getreides nahm  im Laufe der Ernte wegen der vielen Niederschläge zwar ab. Aber, so Post, wer frühzeitig gemäht hat, hat gute Qualität ernten können. Es wurde  auch Malzgerste mit relativ hoher Qualität eingefahren. „Generell war der Proteingehalt des Getreides wegen der höheren Stickstoffquote höher als sonst. Das kommt insbesondere denen zugute, die ihr Korn selbst verfüttern. Einige Getreidefirmen zahlen aber auch mehr für mehr Protein“, so Pflanzenbauexperte Hans Henrik Post mit dem Fazit: „Hätten wir nicht so viel trocknen müssen, würde ich der Ernte auf der 12-Skala eine 10 geben. Aber wegen der Umstände landen wir nur auf einer sieben.“

Dabei sind noch nicht alle ganz fertig mit der Ernte – insbesondere stehen noch relativ viele Pferdebohnen, und weil die Felder so nass sind, ist es laut Post die Frage für viele, ob sie diese überhaupt ernten können. Die feuchten Felder sind auch der Kardinalpunkt in Bezug auf die Neu-Bestellung für die Ernte 2018.

Hans Henrik Post: „ In der Regel sollte die Wintersaat vor dem 1. Oktober eingebracht werden. Viele haben noch gar nichts gesät – und die Wetteraussichten sagen für Mittwoch (heute; Red.) 20 mm Regen vorher. Auf den leichten Böden wird es sicher eine Woche dauern, bevor man säen kann – falls der Regen aufhört. Auf den schweren Böden wohl eher zwei Wochen.  Man kann natürlich auch noch im Oktober sähen, aber das geht dann auf Kosten des Ertrages in der nächsten Ernte.“

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