Deutsches Museum

Finanzieller Startschuss für einmaliges Museumsprojekt der Minderheit

Finanzieller Startschuss für einmaliges Museumsprojekt der Minderheit

Finanzieller Startschuss für einmaliges Museumsprojekt der Minderheit

Nordschleswig
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Deutsches Museum
Dem Deutschen Museum in Sonderburg steht eine Komplettüberholung bevor. Foto: DN-Archiv

Millionen-Sanierung des Museums in Sonderburg wird nötig – der Hauptvorstand bewilligte 100.000 Kronen für Vorarbeit und Projektmaterial.

Millionen-Sanierung des Museums in Sonderburg wird nötig – der Hauptvorstand bewilligte 100.000 Kronen für Vorarbeit und Projektmaterial.

Mit einer Sonderzuweisung über 100.000 Kronen hat der Hauptvorstand des Bundes Deutscher Nordschleswiger den finanziellen Startschuss für den millionenteuren Umbau des Deutschen Museums in Sonderburg gegeben.

Das Museum der deutschen Minderheit in Nordschleswig befindet sich derzeit noch im ersten und zweiten Stock im Museumsgebäude auf dem Rønhaveplads. Darüber hinaus hat auch die deutsche Büchereifiliale in dem Gebäude ihren Platz, doch Ende des Jahres zieht die Bücherei in das neue Kulturhaus am Hafen, und danach soll das Museum in Sonderburg  mit dem Schulmuseum aus Apenrade zusammengelegt  werden.
Zuvor stehen umfassende Renovierungsarbeiten bevor – sowohl am Außengebäude als auch in den Räumlichkeiten.  Vertreter der Minderheit verhandeln derzeit mit  Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland über eine finanzielle Lösung.

Für die Gebäudesanierung werden gut sieben Millionen Kronen (eine Million Euro) benötigt, und in Berlin besteht laut dem BDN-Hauptvorsitzenden Hinrich Jürgensen und Generalsekretär Uwe Jessen eine „generelle Bereitschaft, das Projekt  unter gewissen Voraussetzungen zu fördern“.

Zu diesen Voraussetzungen gehört unter anderem, dass sich weitere Geldgeber auf dänischer Seite finden lassen, und daher haben die Minderheitenvertreter bereits Gespräche auf politischer Ebene sowie mit verschiedenen Stiftungen geführt.
„Der Unterschied zur Sanierung des Kollegiums in Hellerup ist, dass das Museum auch inhaltlich gefüllt werden muss“, erklärt Uwe Jessen. Dadurch fallen weitere Kosten in Millionenhöhe das Projekt an.
Das Kollegium der deutschen Minderheit in Kopenhagen wurde 2015 unter anderem durch einen Sonderzuschuss der Bundesrepublik Deutschland für Millionen  saniert. In ähnlicher Weise soll jetzt auch das Museum in neuem Glanze auferstehen.

Professionelles Material

Der Hauptvorstand des BDN hat am Montagabend 100.000 Kronen bewilligt, damit professionelles Projekt- und Skizzenmaterial erarbeitet werden kann. Darüber hinaus soll ein Berater hinzugezogen werden, und es soll ein Haushalt für die Sanierung und die kommenden laufenden Kosten zusammengestellt werden.

„Wir brauchen professionelles Material für die Bewerbungen“, erklärt Uwe Jessen. Hinrich Jürgensen bezeichnet die Museumsvisionen als ein „spannendes, aber schweres“ Projekt, das  bis 2020 fertig stehen soll.  Dann  nämlich hat die deutsche Minderheit in Nordschleswig ihren 100. Geburtstag, nachdem Deutschland 1920 Nordschleswig abtreten musste.
„Es ist viel Geld, und einige werden meinen, dass wir damit andere Projekte zum Beispiel in den Schulen finanzieren könnten.  Aber  dies wären Sondermittel, die wir nur für Museumszwecke zur Verfügung hätten
und nicht anderswo einsetzen können“, ergänzt Uwe Jessen.
 

 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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