Deutsche Minderheit
Deutsch-Dänische Zusammenarbeit: Permanente Herausforderung
Deutsch-Dänische Zusammenarbeit: Permanente Herausforderung
Deutsch-Dänische Zusammenarbeit: Permanente Herausforderung
Es gebe viele gute Zeichen – aber auch schlechte Signale im Grenzland, sagte der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, auf der Delegiertenversammlung des BDN. Auch der Wildschweinzaun, die Bücherei in Sonderburg und zweisprachige Kulturschilder kamen zur Sprache.
Im deutsch-dänischen Grenzland werden derzeit positive Akzente gesetzt. Aber die Zusammenarbeit sei dennoch „eine permanente Herausforderung“, so der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, am Montagabend auf der BDN-Delegiertenversammlung in der Nachschule Tingleff.
„Hier muss kontinuierlich und beharrlich gearbeitet werden, sonst verliert die Zusammenarbeit an Momentum und Inhalt“, sagte Jürgensen. Er lobte das Bekenntnis der Bürgermeister Simone Lange, Thomas Andresen und Erik Lauritzen zur Zusammenarbeit Flensburgs, Apenrades und Sonderburgs. Allerdings mangelte es laut BDN-Vorsitzendem an Taten: „Vielleicht kann das ja durch Stephan Kleinschmidt (neuer Dezernent für Kultur im Flensburger Rathaus und Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei in Sonderburg, Red.) als Scharnier zwischen Sonderburg und Flensburg geändert werden. Auf jeden Fall kann das nur von Vorteil sein. Ich hoffe, dass die neue Konstellation konkrete Ergebnisse mit sich bringt, die geplante Landesgartenschau könnte eines davon sein“, sagte Jürgensen.
Herausforderungen durch Strukturunterschiede in Deutschland und Dänemark
Im Gesundheitsbereich gebe es insgesamt positive Bewegungen: „Nach der Regionalwahl hatte der neue Regionsrat beschlossen, den Fachausschuss für deutsch-dänische Zusammenarbeit abzuschaffen. Wir haben das bedauert, freuen uns aber, dass die Region mit Preben Jensen einen Sonderbeauftragten ernannt hat, der mehr Schwung in die Zusammenarbeit bringen soll. Das scheint, was die Behandlung von Krebspatienten in Flensburg betrifft, auch zu geschehen. Auch im Bereich Rettungshubschrauber scheint etwas zu passieren“, so Hinrich Jürgensen.
Durch die unterschiedlichen Strukturen nördlich und südlich der Grenze seien diese Herausforderung noch größer geworden. „Letztlich sind die unterschiedlichen Strukturen zwar ein Hindernis, aber eines, welches überwunden werden kann. Allerdings verlangt das einen zusätzlichen Einsatz, und der Wille, diesen zu leisten, muss vorhanden sein“, sagte Jürgensen, der wieder die Gelegenheit nutzte, die Grenzkontrollen und den Wildschweinzaun zu kritisieren. Diese seien Geldverschwendung und ein falsches Signal im deutsch-dänischen Grenzland.
Zweisprachiges Kulturschild
Mit Selbstvertrauen ins Multikulturhaus
Es war kein ganz gewöhnlicher Umzug, als die deutsche Bücherei in Sonderburg vom Rønhaveplads ins Multikulturhaus umzog. Deshalb griff Jürgensen auch das Thema bei der Delegiertenversammlung auf: Deutsche und dänische Bücherei seien jetzt Nachbarn Seite an Seite.
Die Bücherei bekäme dadurch höhere Sichtbarkeit, Zugang zu neuen Nutzern und es seien gemeinsame Veranstaltungen möglich: „Wir werden ein natürlicher Teil der Kulturlandschaft im Grenzland“, so Jürgensen.
Der BDN-Hauptvorsitzende bezeichnete die Entscheidung, ins Multikulturhaus zu ziehen, als grundlegend: „Ich bin mir sicher, dass wir diese Entscheidung vor 20 Jahren nicht so getroffen hätten. Heute aber haben wir genug Selbstvertrauen, dass wir diesen Schritt gehen.“
BDN-Trio bleibt an der Spitze