SeniorCenter Tønder

Vielseitiges Angebot für Senioren

Vielseitiges Angebot für Senioren

Vielseitiges Angebot für Senioren

Tondern/Tønder
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Die Gymnastik wird mit dem Stuhl als feste Grundlage ausgeübt. Foto: Monika Thomsen

Der Betrieb in der Seniorenstätte SeniorCenter Tønder wird seit einem halben Jahr von einem Centerrat geleitet – und das sehr erfolgreich.

„Er heißt der kleine Saal, es ist aber unser großer Saal“, erläutert der Vorsitzende des Centerrats von SeniorCenter Tønder, Broder Brodersen, beim Rundgang durch die Aktivitätsstätte für Senioren am Ribelandevej in  Angliederung an die Schweizerhalle in Tondern. Im besagten Saal, der einst zur Schweizerhalle gehörte und  der 125 Leuten Platz bietet,  finden  mittwochs die Veranstaltungen mit verschiedenen Referenten oder Musikanten statt.  Am Vormittag unseres Besuchs läuft hier in kommunaler Regie die Gymnastik unter besonderer Rücksichtsnahme. Die Wände zieren Aquarelle und Bilder aus Akryl, die im entsprechenden Kurs des Seniorencenters entstanden sind.  Werktags summt es überall von Aktivitäten.  Der erste Stock ist nicht nur über eine Treppe, sondern auch mit einem Lift zu erreichen. Dort sind   Sønnik Petersen und Flemming Pedersen in der Tischlerwerkstatt aktiv. Während Sønnik Petersen für seine Enkelin einen Kaninchenstall baut, lässt Pedersen an der Drehbank Unikate von Vögeln entstehen, mit deren Verkauf die Kasse der Seniorenstätte aufgebessert wird. Auch Vogelhäuser entstehen in der Tischlerei.

Am 1. Januar brach im SeniorCenter Tønder infolge eines kommunalpolitischen Beschlusses eine neue Ära an. An der Spitze der Aktivitäten steht seitdem der Centerrat, während es vorher die kommunale Centerleiterin Inga Benzon war.  „Es war im Vorfeld unsere Haltung, dass die Ehrenamtlichen zwar übernehmen könnten, uns aber eine tägliche Leiterin fehlen würde. Von der Kommune bekamen wir aber zu wissen, dass es auch in den Aktivitätsstätten in Bredebro, Lügumkloster, Toftlund und Scherrebek ohne Leiterin laufen würde. Wenn wir es nicht zum funktionieren kriegen würden, wäre eine Schließung die Alternative gewesen“, so Brodersen. Nach den ersten sechs Monaten Praxiserfahrung ist der Centerrat weiterhin der Auffassung, dass es Bedarf für eine bezahlte Mitarbeiterin gibt. „Wir sind der Meinung, dass wir  uns um eine entsprechende Ökonomie bemühen, damit wir eine Person vielleicht auf Halbzeitbasis anstellen können“, erläutert Brodersen die angestrebte Marschroute. Eine Quelle für die Finanzierung ist noch nicht aufgetan.

Große Zahl von Nutzern

Dass sich die Aufgabe in Tondern nicht auf entsprechende Art wie in den umliegenden Orten stemmen lässt, begründet der Vorsitzende mit der großen Anzahl von Nutzern. „Wir haben 300 bis 500 Nutzer während der Saison. Das sind sehr viele Bürger, über die man den Überblick behalten muss, und  das  ist eine andere Größenordnung als in den anderen Orten“, so Brodersen. „Ich schwebe eher über dem Wasser und habe mit den übergeordneten Aufgaben von der Kategorie Klein bis Groß zu tun. Es sind jedoch Leute, die einen großen und einen außerordentlich großen Einsatz leisten, damit es läuft. Dazu gehören insbesondere die Küchendamen“, so Brodersen, der darauf verweist, dass bei allen Aktivitäten das Kaffeetrinken eine wesentliche Rolle spielt.

Eine, die sich sehr viel engagiert, ist Inga Lund. Sie ist u. a als Küchenchefin, Koordinatorin  und auch  im Centerrat aktiv. „Als ich vor zehn Jahren alleinstehend wurde, fing ich an, das Center zu  besuchen. Desto länger ich hier  bin, umso mehr gewinnt man das Vertrauen der Nutzer und das bereitet mir wiederum Freude“, erklärt  Inga Lund, 69 Jahre, die in ihrer Schlüsselposition nur dienstags nicht Kurs auf den Sitz  am Ribelandevej 39 nimmt. Auch Inga  Petersen engagiert sich auf mehreren Ebenen und gehört u. a. zu den Bäckerinnen.

„Es besteht kein Zweifel, dass der Vorstand eine große Last trägt. Die Mitglieder liegen nicht auf der faulen Haut, und es ist toll, dass sie dabei auch noch neue Aktivitäten anbieten“, sieht es Inga Benzon,  die hereinschaut, um an der Sitzung des Centerrats teilzunehmen.   „Ohne Zusammenarbeit lässt es sich nicht machen“, erklärt Inga Lund. Inga Petersen  macht darauf aufmerksam, dass für verschiedene Aufgaben zur Sache passende kleine Ausschüsse gebildet werden. Aus der kommunalen Schatulle waren ursprünglich  60.000 Kronen für den Betrieb vorgesehen. Da die Stätte aber darauf aufmerksam machte, dass sich allein die Ausgaben für das  Reinmachen auf knapp 90.000 Kronen  belaufen,  wurde der Zuschuss auf 120.000 Kronen aufgestockt.   

Tischtennis neu dabei

„Die Eigenleistung ist typisch die Bezahlung des Kaffees und da hatten wir die geniale Idee, dass der  Koordinator, der  für die jeweilige Aktivität die Fäden in der Hand hält, das Geld einkassiert“, so Brodersen.  Ab August gehört Tischtennis neu zum Angebot, und  ein wöchentliches Essen für Alleinstehende ist bereits vor der Sommerpause angelaufen.  

Im Büro ist Svend Erik Oster am Computer beschäftigt. „Eigentlich wollte ich als Nutzer des Hauses anfangen. Dann begann ich damit, im Computerraum anzuleiten und nun helfe ich hier im Büro. Hier wurde bei der Erstellung der Programmhefte und ähnliches geschnippelt und geklebt. Ich kann aber  bei der elektronischen Bearbeitung meine 40-jährige Erfahrung als Typograf einbringen. Ja, ich gebrauche hier viel Zeit. Aber nur zu Hause herumzusitzen, das taugt nichts“, so der 76-jährige Oster. Wie Oster geht es vielen der insgesamt 80 ehrenamtlichen Helfer. „Bei den meisten handelt es sich um eine Kombination in der Rolle als Nutzer des Hauses und als Helfer“, erklärt Inga Benzon.„Ein jeder bringt sich auf die eine oder andere Art, je nach Können und Interesse ein“, erläutert Annegrete Lynggaard. 

 „Entsprechend wie in den anderen Stätten hapert es auch hier etwas  damit, neue und jüngere Freiwillige anzulocken. Es wäre wünschenswert, wenn sich mehr ehrenamtlich engagieren würden. Die meisten machen dann die Erfahrung, dass es Freude macht, anderen eine Freude zu bereiten“, meint Inga Bezon. „Ja, man vernimmt oft von den Leuten, dass sie so alt noch nicht sind“, so Brodersen. „Es sind  die vielen Aktivitäten, die  dazu beitragen, dass ich immer wieder komme und die mich auf Trab halten“, erklärt Paul  Skøtt. Indes ist die Gymnastik vorbei und die  Turner genießen den Kaffee mit Zubehör, während der „Schnack“ floriert. 
 

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