Goldhochzeit

Prominentes Paar stürmisch gefeiert

Prominentes Paar stürmisch gefeiert

Prominentes Paar stürmisch gefeiert

Lügumkloster/Løgumkloster
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„Komm in meine Arme“, scheint „Ulven Peter“ zur Liebe seines Lebens zu sagen. Foto: Elise Rahbek

Die Goldhochzeit von June und Peter Belli lockte gestern viele Bürger an. Im Landauer ging es an der Steilwand vorbei zur Klosterkirche.

Nur eitler Sonnenschein ist in 50 Ehejahren wohl kaum auf der Tagesordnung. So hielt das Wetter gestern auch ein bisschen von jedem bereit, als June und Peter Belli in Lügumkloster mit Verwandten und Freunden ihre Goldhochzeit feierten. Mal wehte es, dann war der Himmel verhangen und mal schien die Sonne. Als wetterbeständig  hat sich auch die stürmische Liebe erwiesen, die vor 52 Jahren auf dem Klostermarkt zwischen der Tochter der Wahrsagerin Corinta, June und dem langhaarigen Rocksänger und Steilwand-Fahrer Peter Belli entflammte. Wäre er zum damaligen Zeitpunkt nicht seiner June begegnet, wäre sein Leben wohl ins Verderben geschlittert, meinte Belli gestern, bevor das Paar in der Klosterkirche den kirchlichen Segen empfing, da er mit seinen musikalischen Freunden ein hartes Leben führte. „Wir haben ein tolles Leben gehabt und sind gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen“, so June Belli.

Am Mittwoch feierten der 74-jährige  Sänger und seine fünf Jahre jüngere Frau mit ihren Kindern, Enkelkindern weiteren Verwandten und Freunden am Ort ihrer Begegnung Goldhochzeit. Die Trauung fand vor fünf Jahrzehnten unter freiem Himmel in einem Wald bei Sandbjerg in Nordseeland statt.  Der Rocksänger mit der legendären rauhen Stimme, der sich derzeit auf seiner Abschiedstournee befindet,  hatte schon im Vorfeld signalisiert, dass das Paar stolz und dankbar sei, dass Lügumkloster es feiern wollte. „Wir haben uns immer in der Stadt wohlgefühlt, die viel für uns bedeutet“, so Belli.

Viele Schaulustige

Viele Schaulustige standen  bereit, als das Paar kurz nach 14 Uhr die Treppe des Centralhotel betrat, wo zuvor zwei Stunden lang im privaten Kreis u. a. mit kulinarischen Zutaten aus der Region gefeiert wurde. Das Paar wurde  mit Applaus und Hurra-Rufen begrüßt. Nicht nur das Blitzgewitter der professionellen Fotografen brach aus, sondern viele Handys wurden gezückt. Auf dem Weg zur benachbarten Galerie nutzen einige Bürger die Gelegenheit für Selfies und spontane Gratulationen.

Auch die  Schwestern Marion Mikkelsen Ohlsen und Kathrin Mikkelsen hatten vor dem Centralhotel Stellung bezogen. „Peter Belli war mein großes Idol als ich Teenager war, und er in der dødsdrom fuhr. Korintas Tochter fand ich unglaublich hübsch“, so Marion Mikkelsen Ohlsen, sie findet es toll, dass die zwei so viele Jahre zusammen gehalten haben. „Wer schafft das heutzutage schon, und dann in der Branche“, so Marion, die sich vor fünf Jahren als die Bellis beim Klostermarkt waren, ein Herz fasste und  von June und Peter Belli eine Single-Schallplatte  von Belli und Les Rivals signieren ließ. „Sie waren einfach nett und freundlich und ganz natürlich: Ich mag gerne seine Musik aus   der damaligen  Zeit und auch was er in den vergangenen Jahren gemacht hat. Das ist ein richtig guter Vorstoß, der Lügumkloster viel PR bringt“, richtet die 66-jährige Klosteranerin ein Lob an den Initiator Jens Møller. „Marion hat mich mitgeschleppt“, sagt die sieben Jahre jüngere Kathrin mit einem Lachen. „Nein im Ernst. Peter Belli hat eine tolle Stimme. Und wenn er seine „pigtrådsmusik“ spielt ist er super tüchtig“, so Kathrin, während Marion noch ein bisschen schwankt, ob sie zu dem  Empfang im Hotel geht, zu dem alle eingeladen sind.

In „Kloster Galleri“ wartete ein Zeitfenster aus der Zeit als sich das Goldbrautpaar kennen lernte  mit Schallplatten, Schallplattenspieler und weiteren Objekten. „Schau mal Peter, mein Brautschleier“, brach es spontan aus June hervor, als sie dort ihren originalen Brautschleier entdeckte, den sie auch ihren Enkelkindern zeigte. „Den haben wir aus dem Museum in Roskilde“, berichtet mit Mogens Sørensen aus Arndrup ein Musikliebhaber und Freund von Jens Møller, der gemeinsam mit seiner Frau Rosa und Møllers Frau Tove die Ausstellung zusammen gestellt hat. Hilfreiche Unterstützung gab es dabei aus dem Memory Lane Rockmuseum in Knebel.

Anschließend ging es für das Paar im Landauer zur 2012 eingeweihten Kuss-Bank, wo es auch die Plakette gibt „Die Liebe beginnt auf dem  Klostermarkt. Beim  Start vom Marktplatz aus, bockte der  eine der zwei braunen Warmblüter von Astrid und Svend Erik Raun aus Haberslund.  Ein ordentlicher Ruck im Landauer kann wohl einen früheren Steilwand-Fahrer in Festlaune nicht erschüttern ...
 

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