Kunstmuseum Tondern

Missverständnisse und Ängste

Missverständnisse und Ängste

Missverständnisse und Ängste

Tondern/Tondern
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Das Kunstmuseum in Tondern aus der Vogelperspektive. Foto: Elise Rahbek

Direktor Henrik Harnow von Museum Sønderjylland bestreitet die unsichere Zukunft des Kunstmuseums in Tondern. Das, was Gade geschildert habe,  entspreche nicht den Tatsachen, sagt er.

Aus einer Kombination aus Missverständnissen und Besorgnis um die Zukunft des Kunstmuseums in Tondern beruhen die Auslegungen vom Vorsitzenden des Freundeskreises des Museums, Jens Gade. Vielmehr würden  die Museen im Allgemeinen und das Sonderburger Schloss und die beiden Museen in Tondern im Besonderen verstärkt vermarktet werden, um so auch die Besucherzahlen zu erhöhen,  unterstreicht Henrik Harnow, Direktor des Museumsverbands Museum Sønderjylland.

Damit reagierte er auf die schriftlichen Äußerungen, die  Gade im Zuge der neuen Organisation und Struktur der nordschleswigschen Museen, die am 1. Januar in Kraft treten soll,  an die Mitglieder des  Freundeskreises verschickt hatte. „Die Missverständnisse sind vielleicht wegen einer von uns zu schlecht geführten Kommunikation entstanden. Das, was  von Gade geschildert wird,  entspricht nicht den Tatsachen. Wir haben diese Absichten nie gehabt und haben Entsprechendes  nie so gesagt“, so der Direktor.

Ein  Irrtum sei  u. a.  die angeblich geplante Auflösung der zehn Förderkreise der Museen. „Das können wir  gar nicht verlangen, da es sich um private Vereine handelt, die einem bestimmten Museum zugeordnet  sind, das die Mitglieder  unterstützen wollen. Der von Gade als Ersatz für sie ins Spiel gebrachte neue Museumsklub soll ein Angebot für Touristen und Einheimische sein“, korrigiert Harnow. Dass das Kunstmuseum  infolge der neuen Struktur als Provinzmuseum  enden könne, treffe auch nicht zu.  

„Für die  beiden sehr guten Museen in Tondern wurde im Haushalt für 2018 sogar mehr Geld als 2017 eingeplant, und die für das kommende Jahr vorgesehenen Ausstellungen sind auch alle gutgeheißen worden“,  erläutert Harnow,  der erst vor einigen Monaten die Nachfolge des früheren Museumsdirektors Orla Madsen angetreten hat.

Gespräch mit Harnow

Jens Møller, Vorsitzender  des Museumsverbands, reagiert auf seinem Facebook-Account auf eine  besorgte Frage  eines Mitglieds des Kunstmuseum-Förderkreises zur Zukunft der Einrichtung. „Der Vorstand  arbeitet zielstrebig an einem verbesserten Museumsverband,  um die von der Kulturbehörde geübten Kritikpunkte zu beheben. Ich bedauere sehr einige Aussagen  Gades, die nicht den Tatsachen entsprechen. Ein Treffen mit uns hätte vielleicht einige Missverständnisse aus dem Weg geräumt. In diesem Zusammenhang ist es bedauerlich, dass Gade sein Schreiben  an die Mitglieder verschickt hat,  ehe es der Museumsdirektion und mir vorher vorgelegt wurde. Daher schlage ich vor, dass der Freundeskreis  Direktor Harnow zu  einem klärenden Gespräch einlädt“, schreibt Møller. 

Dass es   künftig keine lokale Leitung für den Kunstbereich in Tondern geben werde, sei direkt falsch. „Vielmehr wird sich eine Person auf alles, was mit Kunst zu tun hat, konzentrieren können. Diese Person betreut damit auch Schloss Brundlund. Ihr  Arbeitsplatz bleibt in Tondern“, so Møller.

Grundsätzlich sind die Änderungen erforderlich, um die Auflagen der staatlichen Kulturbehörde zu erfüllen. Anderenfalls besteht die Gefahr, die staatlichen Zuschüsse vom größten Geldgeber zu verlieren. 

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