Bauarbeiten

Fernwärme wird umweltfreundlicher

Fernwärme wird umweltfreundlicher

Fernwärme wird umweltfreundlicher

Tondern/Tønder
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Im großen, isolierten Tank am Håndværkervej im Industriegebiet Nord wird das gekühlte Wasser gespeichert, das mithilfe der Wärmepumpenmit Kompressoren im dunklen Maschinengebäude sowie Verdampferventilatoren gewonnen wird, die die dabei entzogene Energie zu Beheizung der Häuser in das Fernwärmenetz einspeisen. Foto: Volker Heesch

Monteure arbeiten auf Hochtouren an Wärmepumpenanlage am Håndværkervej. Ab Ende August deckt 1 Megawattanlage ein Drittel des Bedarfs.

Auf Hochtouren sind Monteure in diesen Tagen an der neuen Wärmepumpenanlage der Tonderner Fernwärmegesellschaft am Håndværkervej im Einsatz.  „In ein paar Wochen beginnt der Probebetrieb“, besagt der Vorsitzende der Gesellschaft  Tønder Fjernvarmeselskab, Peter Nørklær. Er berichtet, dass es keine bösen Überraschungen bei den Bauarbeiten gegeben habe. „Wir kommen mit den eingeplanten 43 Millionen Kronen Baukosten aus“, erläutert Nørkjær.  Im September, der Termin steht noch nicht genau fest, ist  die offizielle Einweihung der Anlage vorgesehen, dann gibt es auch einen Tag der offenen  Tür, bei dem man die neue Anlage besichtigen kann, die  dafür sorgt, dass die Fernwärmeversorgung in Tondern noch umweltfreundlicher wird, und   die Kunden niedrigere   Heizrechnungen bekommen.

„Die neue Anlage mit zwei Wärmepumpen  von je 500 Kilowatt Leistung trägt wesentlich zur Senkung des Kohlendioxidausstoßes bei, denn bei der Verbrennung des Erdgases zum  Antrieb der Wärmepumpen wird die eingesetzte Energie zwei bis zweieinhalbfach besser genutzt als  beim Einsatz von Erdgas in den  reinen Heizwerken der Gesellschaft“, so Nørkjær. Die neue  Wärmepumpenanlagen, die überwiegend Energie für die Fernwärmeversorgung  durch den Abkühlungsprozess des im angrenzenden Aluminium verarbeitenden Unternehmen Sapa  anfallenden  Wassers – es wird ca. 20 Grad warm  geliefert – gewinnen, werden elektrisch angetrieben mit Strom aus einem erdgasbetriebenen Generator. „Wir können auch künftig mit billigem Windkraftstrom arbeiten“, so Peter Nørkjær. Er spielt damit auf die politisch gerade diskutierte  Streichung der  Abgaben auf Strom für Einsatz in Fernwärmewerken an. „Derzeit wird noch Überschussstrom  billig exportiert, statt im Inland genutzt“, so Nørkjær. Bei Nutzung von Windstrom würde der Ausstoß  des klimaschädigenden Kohlendioxis beim Tonderner Fernwärmewerk noch weiter sinken.

Der Vorsitzende der Gesellschaft unterstreicht, dass die neue Anlage auch funktioniert, wenn kein Kühlwasser  von Sapa zur Verfügung steht. „Dann kann die Anlage Wärme durch Abkühlung von Luft gewinnen“, erläutert er. Die Energiegewinnung aus dem Sapa-Wasser liefert  nur einen  Teil der Fernwärme, die durch neu verlegte Leitungen zwischen dem Industriegebiet mit dem städtischen Versorgungsnetz verbunden worden ist.   Vorteilhaft ist, dass bei geringem Wärmebedarf  im Sommer  mit nur einer Wärmepumpe gearbeitet werden kann.

Peter Nærkjær unterstreicht, dass die Zusammenarbeit mit dem Industrienunternehmen für die Fernwärmegesellschaft keine Risiken birgt. Immerhin hatte die langjährige   Zusammenarbeit mit dem Verpackungshersteller Hartmann trotz der Umweltvorteile bei Nutzung von Restwärme die Fernwärmekunden belastet.„Wir rechnen damit, dass mit der neuen Anlage weitere Gebührensenkungen möglich sind“, so Peter Nørkjær.

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