Erstes privates Pflegeheim in Tondern

Bahnbrechende Unterschrift für Heim

Bahnbrechende Unterschrift für Heim

Bahnbrechende Unterschrift für Heim

Aggerschau/Agerskov
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Eine neue Ära wird mit den Unterschriften der Vorsitzenden Anne Egsgaard und Bürgermeister Henrik Frandsen eingeleitet. Foto: Elise Rahbek

Friplejehjemmet Møllevangen in Aggerschau ist das erste private Pflegeheim in der Kommune Tondern – und verspricht freiere Hände beim Arbeiten.

Friplejehjemmet Møllevangen in Aggerschau ist das erste private Pflegeheim in der Kommune Tondern – und verspricht freiere Hände beim Arbeiten.

Der Sekt stand gestern schon bereit, als die Vorsitzende von Agerskov Friplejehjem Møllevangen, Anne Egsgaard, und  Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre) den Kaufvertrag für das Pflegecenter in Aggerschau und eine Vereinbarung für die zukünftige Zusammenarbeit unterzeichneten. Damit wechselt die Einrichtung zum Stichtag 1. August aus kommunale in private Hand und arbeitet mit Danske Diakonhjem zusammen.

 „Es ist lange her, dass ich beim Unterzeichnen im Inneren so gezittert habe. Ich bin überhaupt nicht nervös für die Zukunft. Es ist aber die ganze Stimmung und der Freudentaumel, die  überwältigend sind. Wir sind so lange unterwegs gewesen und haben nun plötzlich das Ziel erreicht“, erklärte Anne Egsgaard, die mit einem Füller unterschrieb,  nachdem die schriftliche Prozedur überstanden war. Sie betonte, dass die lange Dauer des Prozesses, der im April 2014 in Angriff genommen wurde, nicht der Kommune Tondern zuzuschreiben sei, sondern der Revision des Gesetzes für „Friplejehjem“.

„Mit dem ersten privaten Pflegeheim in der Kommune Tondern erhalten die Bürger eine größere Palette an Angeboten und Wahlmöglichkeiten. Die spannende Neuschaffung ist nicht im  Handumdrehen entstanden, sondern wir haben mehrere Jahre intensiv mit dem komplizierten Prozess gearbeitet. Es gab aber während der ganzen Zeit eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Aggerschauer-Gruppe, die stets eine positive Einstellung hatte“, erklärte Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre).

„Ihr habt mit Enthusiasmus und Ausdauer gearbeitet, und ich bin schwer davon beeindruckt, dass ihr den Geist hattet, durchzuhalten. Ihr seid im Besitz von starken Ressourcen. Die Tatsache, dass ihr im Laufe von kurzer Zeit eine Million Kronen im Lokalbereich einsammeln konntet, beweist, dass die örtliche Rückendeckung vorhanden ist. Diese ist auch eine Voraussetzung dafür, dass es sich zum Erfolg entwickelt hat“, so Frandsen.

Die Gruppe aus Aggerschau und die Kommune Tondern nehmen eine Vorreiterrolle ein, da es das erste private Pflegeheim nach der Gesetzesänderung ist. „Zudem ist es das erste Mal, dass ein kommunales Pflegeheim in vollem Betrieb übernommen wird“, so Egsgaard.
„Wir gehen einer spannenden Zukunft entgegen. Die örtliche Verankerung wird zukünftig noch stärker werden, da wir das  Gewerbe durch Einkäufe vor Ort unterstützen können“, erklärt die Pflegeheimleiterin Ruth Nørgaard, die seit 14 Jahren an der Spitze der Einrichtung steht. Keiner der 35 Mitarbeiter sucht mit dem Wechsel zu einer privaten Stätte neue Herausforderungen. „Sie wurden von Begeisterung angesteckt“, erklärt Nørgaard mit einem Lachen. In der Einrichtung, wo in den drei Wohneinheiten gekocht wird, haben 29 Bürger ihr betreutes Zuhause.

„Wir haben im Laufe eines Monats im Lokalbereich eine Million Kronen eingesammelt, das ist ganz fantastisch“, freut sich Anne Egsgaard über die außerordentlich große Rückendeckung. Den Bürgern sei der Erhalt ihres örtlichen Pflegeheims wichtig. Damit hat die Stätte 1.250.000 Kronen in trockenen Tüchern. Benötigt werden 1,5 Millionen Kronen. „Das werden wir auch hinkriegen. Wir erwarten noch Antworten von einigen Stiftungen“, ist Egsgaard zuversichtlich. Der Kaufpreis liegt bei acht Millionen Kronen. Bei Nordea hat die Stätte eine Anleihe von fünf Millionen Kronen  und bei Vækstfonden 1,5 Millionen Kronen aufgenommen. 

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