Umwelt und Natur

Schweinepest: Größte Gefahr der Einschleppung durch Menschen

Schweinepest: Größte Gefahr der Einschleppung durch Menschen

Schweinepest: Größte Gefahr der Einschleppung durch Menschen

Tingleff/Tinglev
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Foto: dpa

Wildkonsulent Klaus Sloth von der Behörde Naturstyrelsen hofft auf Dezimierung der Wildschweinbestände. Gefahr durch Nahrungsmittel.

Bereits vor Weihnachten hatte Umwelt- und Nahrungsmittelminister Esben Lunde Larsen (Venstre)  Maßnahmen  angeordnet, um eine Einschleppung der afrikanischen Schweinepest nach Dänemark zu verhindern.  Zuletzt waren Schweinepestfälle unter Wildschweinen  nicht nur aus Polen, sondern auch aus Tschechien gemeldet worden. In Polen haben sich ebenso wie in den baltischen Staaten auch Hausschweine an der bei Schweinen tödlich verlaufenden Viruskrankheit angesteckt.

Der für die Jagd zuständige Wildkonsulent der staatlichen Naturbehörde in Nordschleswig, Klaus Sloth, ist wegen der Schweinepest seit Wochen in Alarmbereitschaft.  Er beobachtet mit Sorge, dass sich trotz intensiver Bejagung in den vergangenen Jahren  die Wildschweine  über die deutsch-dänische Grenze nach Nordschleswig ausgebreitet haben. „Es sind im vergangenen Jahr mehrere Wildsauen mit Frischlingen beobachtet worden“, so der Jagdexperte der auf  Mithilfe  der Jäger im Grenzgebiet bei der  Dezimierung der Wildschweine  hofft.  In den vergangenen Monaten waren viele nicht abgeerntete Maisfelder für die Wildschweine ein wahres Schlaraffenland.

Sonderregelungen

Er weist darauf hin, dass der Umweltminister Sonderregelungen erlassen hat,  die den Abschuss  der Wildschweine  bis zu eineinhalb Stunden vor und nach Sonnenuntergang zulassen. Außerdem dürfen die Tiere bei künstlicher Beleuchtung und an Futterplätzen erlegt werden. Auch der Fang mit Fallen ist seit Dezember erlaubt.

Klaus Sloth sieht derzeit aber vor allem die Gefahr der Einschleppung der afrikanischen Schweinepest durch Nahrungsmittel und durch mit Nahrungsmitteln verunreinigten Müll. „Die größte Gefahr  sind die Menschen“, so Sloth und erinnert an die Unsitte, dass beispielsweise  Müll und Essensreste an Rastplätzen entlang der Autobahn weggeworfen werden. Auch sollten Haustiere nicht mit Nahrungsmittelresten gefüttert werden.

Sloth appelliert speziell  an Jäger, die Jagdreisen in osteuropäische Länder unternommen haben, sehr vorsichtig zu sein und kein Fleisch nach  Dänemark einzuführen. Wegen der vielen Lkw aus osteuropäischen Ländern mit Schweinepestfällen  gilt die Autobahn durch Nordschleswig als neuralgischer Bereich.
Die Nahrungsmittelbehörden kontrollieren seit Wochen bereits deutlich strenger Fahrzeuge. Es müssen die Fahrzeuge besonders gründlich desinfiziert werden.

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