Naturpflege
Probleme durch Moorvernässung
Probleme durch Moorvernässung
Probleme durch Moorvernässung
Landwirte befürchten Verlust von Nutzflächen bei Anhebung des Wasserspiegels im Terkelsbüller Moor. Kommune setzt sich für mehr Naturpflege ein.
In Dänemark sind bereits in den Jahren 1998 bis 2004 Natura-2000-Gebiete im Rahmen einer EU-Verordnung ausgewiesen worden, in denen zum Schutz seltener Tiere und Pflanzen die Naturschutzbehörden, falls erforderlich, Schutzmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Im Bereich Tingleff bekamen das Feuchtgebiet Tingleff See sowie das Terkelsbüller Moor /Ulvemose den Titel Natura-2000-Gebiet. Doch die Umsetzung der Schutzziele bereitet Probleme, den Grundbesitzern und auch der Umweltbehörde.
In den zuvor schon zum EU-Vogelschutzgebiet erklärten Gebieten nordöstlich von Tingleff sind das Vorkommen von Rohrweihe (Rørhøg), Wiesenweihe (Hedehøg), Kranich (Trane), Blaukehlchen (Blåhals) und Neuntöter (Tornskade) Grundlage des Naturschutzstatus. Im Bereich des Terkelsbüller Moors und des Ulvemose besteht seit langem das Problem des Naturschutzes darin, dass das einstige Hochmoor ausgetrocknet ist und sich anstelle der Torfmoose Bäume und Gebüsch entwickelt haben.
Kommunaler Aktionsplan
Die für den Naturschutzeinsatz zuständige Kommune Apenrade hat vor einiger Zeit einen neuen Aktionsplan für die Moorgebiete erarbeitet. Dieser zielt auf weitere Maßnahmen zur Wasserspiegelanhebung und zur Rodung von 136 Hektar Weiden- und Birkenbewuchs ab, um die Hochmoorvegetation zu reaktivieren. Hintergrund ist dabei, dass nur offene, nicht zugewucherte Flächen, den zu schützenden Vogelarten Lebensraum bieten.
Laut Plänen der Kommune, die zur Anhörung ausgelegt war, sollen möglichst im Rahmen freiwilliger Vereinbarungen Grundbesitzer, also meist die Landwirte in der Umgebung, die Naturschutzbemühungen unterstützen, vor allem durch Beweidung und Mähen der Feuchtwiesen im Moorbereich. „Wir stehen aber vor dem Problem, dass durch die weitere Vernässung des Moorbereichs immer mehr Grünland nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden kann. Unsere Wiesen können wir nicht mehr bewirtschaften und dann bekommen sie nach wenigen Jahren den Status als Feuchtgebiete“, so Landwirt Hans Christian David, der sich im Rahmen der Anhörung wie weitere Kollegen kritisch zu Wort gemeldet hatte. „Man kann ja so viel Natur verlangen wie man will, aber dann muss die Allgemeinheit auch für die Kosten aufkommen, die uns Landwirten entstehen“, so David. Auch benachbarte Felder am geschützten Moorbereich, könnten durch den höheren Wasserspiegel längerfristig unbrauchbar werden.
Er hatte in seinem Beitrag zur Anhörung darauf hingewiesen, dass eine Rodung der Bäume und Büsche nur sinnvoll ist, wenn anschließend eine Beweidung gewährleistet ist, sonst schießen Weiden und Birken schnell wieder aus. Die Kommune Apenrade hat allerdings auch darauf hingewiesen, dass in einigen Moorbereichen eine Beweidung wegen der Nässe dort nicht möglich sein werde. In solchen Fällen sollte der Wasserspiegel noch weiter angehoben werden.
Zur Finanzierung der Naturschutzmaßnahmen war in den Jahren nach der Erklärung der Moorbereiche zu Natura-2000-Flächen eine Durchführung von Life-Projekten vorgeschlagen worden. Dabei könnten, wie in der benachbarten Kommune Tondern mehrfach realisiert, EU Fördermittel genutzt werden.
Doch dazu ist es im Terkelsbüller Moor nicht gekommen. Laut Handlungsplan der Kommune deshalb, weil der Bereich nur als Vogelschutzgebiet registriert ist und nicht der Habitatdirektive unterliegt, die die Umweltbehörden zu Maßnahmen bestimmter Listen bedrohter Tier- und Pflanzenarten verpflichtet. Bei den kommunalen Umweltmaßnahmen wie im Terkelsbüller Moor meldet sich auch die staatliche Umweltbehörde Miljøstyrelsen zu Wort.