60 Jahre danach

Nachschüler begaben sich auf Jubiläumstour

Nachschüler begaben sich auf Jubiläumstour

Nachschüler begaben sich auf Jubiläumstour

Tingleff/Tinglev
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60 Jahre nach der Klassenfahrt der Nachschule in den Spessart begaben sich fünf ehemalige Schülerinnen wieder dort hin. Auf dem Foto sind sie zusammen mit drei Begleitern abgebildet: (v.l.) Erwin Bucka, Frieda Holm, Helga Lorenzen, Joachim und Annamari Muntzeck, Christa und Rudolf Andresen sowie Gretel Bucka. Foto: Privat

Fünf Frauen machten eine Revivaltour in den Spessart. Dort waren sie vor 60 Jahren als Schülerinnen der deutschen Nachschule.

Ein harter Kern ehemaliger Nachschülerinnen unternimmt seit Jahren regelmäßig   gemeinsame Reisen. Zusammen mit den Partnern erleben sie  dabei allerhand und kommen immer  wieder auf die Nachschulzeit zu schnacken.

„Es war eine schöne Zeit beim damaligen Sommerlehrgang“, schwärmt Annamari Muntzeck  aus Tingleff heute noch  über die Zeit an der Nachschule. Der Besuch liegt nunmehr 60 Jahre zurück. Wo könnte man im Jahr solch eines besonderen Jubiläums denn diesmal hinfahren, fragte sich die kleine Gruppe Ehemaliger, die nach der Schulzeit vor 60 Jahren alle in Nordschleswig wohnen und sich gut kennen.

Die Schulkameradinnen Annamari Muntzeck, Christa Andresen, Helga Lorenzen, Gretel Bucka und Frieda Holm entschieden sich für eine Nostalgiefahrt. Man wählte den Spessart als Reiseziel aus. Dorthin ging damals die Klassenfahrt der Nachschule, und anlässlich des Jubiläums wäre es doch ganz lustig, dort wieder hinzufahren, quasi als Revival-Tour, so die Überlegung. Und so wurden die Koffer gepackt, und die fünf machten sich mit einem Reiseunternehmen auf in den Spessart. Mit dabei drei Ehemänner (Rudolf Andresen, Erwin Bucka und Joachim Muntzeck).

Treue Gefährten

Das regelmäßige gemeinsame Verreisen findet  seit rund 20 Jahren statt. „Ausgangspunkt war damals, als wir uns zum 40-jährigen Jubiläum an der Nachschule trafen“, erwähnt Christa Andresen, während sie  im Hause von Annamari Muntzeck in einem alten Fotoalbum blättert mit Bildern von der damaligen Klassenfahrt mit rund 60 Schülerinnen.

„Anfangs waren wir um die acht, mittlerweile sind wir nur noch fünf ehemalige Schülerinnen, die gemeinsam solche Reisen unternehmen.“ Zum 50. Schuljubiläum gab es noch eine große Gemeinschaftstour nach Berlin. Ansonsten ist die kleine Gruppe aus dem Raum Tingleff und Bülderup unter sich. Spreewald, Mosel, Harz, Celle, Lüneburger Heide und Bremerhaven gehörten zu den Reisezielen. Diesmal ging es in den Spessart in die Gegend von Mespelbrunn, bekannt auch durch den  alten  Film „Das Wirtshaus im Spessart“.

„Wir hatten ein sehr gutes Hotel und machten schöne Ausflüge“, berichtet Annamari Muntzeck. „Bei der Nachschulfahrt vor 60 Jahren war das noch etwas anders. Wir sollten eigentlich in eine einfache Unterkunft. Die wurde aber nicht frei, und so mussten wir in Zelten übernachten“, so die Tinglefferin mit einem Schmunzeln.

Bei der Nostalgietour durfte auf keinen Fall ein Abstecher zum Schloss Mespelbrunn fehlen, denn dieses Schloss besuchte man auch bei der Klassenfahrt.
„Wir haben  uns hier an vieles erinnert. Ansonsten haben wir aber nicht viel wiedererkannt. In 60 Jahren gibt es halt große Veränderungen“, so Christa Andresen. Auch wenn in Sachen Gebäude oder Landschaft eher wenig wiedererkannt wurde, gab es viel Gesprächsstoff, denn an die Nachschulzeit und an die damalige Spessart-Tour konnten sich die nordschleswigschen Damen noch gut erinnern. Das wurde dann auch ausgiebig beschnackt – bis zur Erschöpfung. „Auf dem Nachhauseweg waren wir alle stumm“, erinnert sich Christa Andresen mit einem Lächeln.

Räuber im Spiel

Kurioses Erlebnis der Nostalgietour war ein räuberischer Zwischenfall. Der  Spessart ist für seine Räubergeschichten bekannt. Bei einem Tagesausflug vor Ort  kam es dann auch zu einem Überfall. Bei der inszenierten kleinen Show im Wald wurde Erwin Bucka von den verkleideten Laiendarstellern in Gefangenschaft genommen und an einen Baum gebunden.

„Er wurde zu heiklen Dingen befragt.  Ihm wurde unter anderem ein Damenslip vorgehalten. Das war sehr lustig“, blickt Joachim Muntzeck  auf das kleine Event amüsiert zurück. Und auch erleichtert,   dass er nicht derjenige am  Baum war. Nach  der schönen Spessartfahrt überlegt die Gruppe ehemaliger Nachschülerinnen bereits, wohin es das nächste Mal gehen soll.  Angedacht ist Rügen, aber das gilt es noch zu besprechen.

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