Pfadfinderlager Sonderburg

Wenn alle mithelfen, die Zukunft zu entwerfen

Wenn alle mithelfen, die Zukunft zu entwerfen

Wenn alle mithelfen, die Zukunft zu entwerfen

Julius Born
Sonderburg/Sønderborg
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Hunderte tolle Ideen für zukünftige Spielplätze haben sich schon angesammelt. jub Foto: Julius Born

In der FabTown im Pfadfinderlager bauen die Gäste an allen möglichen Dingen. Ein Konzept von Lego hilft dabei, neue Ideen für Spielplätze und die Als-Fyn-Verbindung zu entwerfen.

Das Angebot im Pfadfinderlager auf Kær Vestermark hat vieles zu bieten. In der FabTown kommen aber besonders die Tüftler zum Zuge. Dort können sie mit neuen Techniken tolle Mitbringsel herstellen. „Wir haben Computer mitgebracht, auf denen die Pfadfinder Modelle entwerfen können, diese können sie dann entweder fräsen, mit einem Lasercutter aus Holz ausschneiden oder 3D-drucken. Das gibt schöne Mitbringsel für zu Hause“, erzählt Christian Thomsen, Teamleiter für das Lego „Build the Change“-Zelt. 

Sein Zuständigkeitsbereich ist aber eher das Lego-Zelt. Dort spielen die Gäste nicht nur mit den bunten Klötzen, sondern haben ganz klare Aufgaben zu lösen. „Bis heute (Mittwoch) haben wir uns damit beschäftigt, schöne Spielplätze zu entwerfen. Diese Idee entstand in Zusammenarbeit mit der Kommune Sonderburg, die in Zukunft neue Spielplätze in der Stadt aufbauen möchte. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass der Kommune bis jetzt die zündenden Ideen zum Konzept dieser Spielplätze fehlten. Diese sollen nun die Besucher des Pfadfinderlagers liefern, denn die Alterklasse, die an den Konzepten arbeitet, ist ja auch die Altersklasse, die sich bis vor Kurzem noch auf Spielplätzen aufhielt oder diese immer noch benutzt. 

Kreativität freien Lauf lassen

„Das ist das Konzept von Lego ,Build the Change‘. Auf spielerische Weise sollen die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Entwürfe, die dann von den Kindern eingereicht werden, werden dann evaluiert und allesamt der Kommune weitergeleitet. Kinder sind unsere Zukunft, warum sollten wir sie also nicht mitbestimmen lassen, wenn es darum geht, in welcher Zukunft sie später einmal leben werden“, ergänzt Christian Thomsen, der schon mehrere Hundert Spielplatz-Konzepte abfotografiert und zusammen mit den Kindern evaluiert hat. 

„Die kreativen Ansätze der Kinder sind einfach toll! Besonders gefällt mir ein Dschungel-Spielplatz, den ein neunjähriger Pfadfinder entworfen hat. Er hat eine tolle Dschungellandschaft gebaut, in deren Bäumen ein Flugzeugwrack zum Spielen liegt. Ein anderer hat sogar einen unterirdischen Spielplatz mit Aufzügen und Seilbahnen entworfen. Er meint, dass ja nicht immer Platz auf der Erde ist, deshalb muss man auch für Spielplätze  einmal unter  die Erde gehen.  Interessante Gedankengänge, die da in den Kindern vorgehen, wenn sie die Zukunft aus ihren Augen schildern“,  erzählt der begeisterte Teamleiter. 

Als-Fyn Broen aus Lego

Auch der Verein „Als-Fyn Broen“, der sich für eine feste Verbindung zwischen den beiden Inseln einsetzt, arbeitet mit dem Lego-Zelt zusammen. Am Mittwoch waren die Pfadfinder und Gäste aufgefordert, Brücken zu entwerfen, die in der Zukunft vielleicht einmal die Verbindung darstellen können. 

„Wir wollen einmal sehen, mit welchen tollen Konzepten wir hoffentlich in der Zukunft arbeiten können. Außerdem erreichen wir auf diese Weise einige Menschen, die wir vielleicht für unsere Sache begeistern können“, so der zweite Vorsitzende des Vereins, Erling Lundsgaard. Während Erling Lundsgaard erklärt, wofür die Brücke alles genutzt werden kann, sind drei Jungen von den Färöern schon fleißig dabei, an ihrer Brücke zu basteln. Boldur, Benjamin und Raqnar haben ganz eigene Vorstellungen davon, wie die Brücke aussehen soll. 

„Hier geht es nach oben, und dann ist es eigentlich eine ganz normale Brücke, aber hier unten ist auch eine Militärbasis mit Autos und Panzern und solchen Sachen“, erklärt der zehnjährige Boldur, der mächtig stolz auf die Konstruktion ist, die er und seine Freunde zusammengebastelt haben. „Allerdings ist es total schwer, eine Brücke zu bauen. Irgenwie fällt immer wieder etwas ab“, stellt Benjamin fest, der sich nun vorstellen kann, wie schwer es ist, eine Brücke zu bauen. 
Während sie so überlegen, stellen sie fest, dass die Brücke sicherer gemacht werden muss. „Guck mal, jetzt ist wieder was abgefallen, und die Autos stehen kreuz und quer. Jetzt machen wir eine Unfallbrücke“, lacht Boldur und macht sich auf den Weg, um nach Lego-Autos zu suchen. 

Bis zum Ende des Lagers am Sonnabend kann im Lego-Zelt an Entwürfen für Spielplätze gebastelt werden. Gäste aus der Stadt sind auch herzlich willkommen. 
 

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