Einzelhandel

Warum nicht royale Weihnachten

Warum nicht royale Weihnachten

Warum nicht royale Weihnachten

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Für die Fußballweltmeisterschaft hat Brian Pedersen Fahnen für Fassadendekoration gekauft. Foto: Ruth Nielsen

Brian Pedersen soll als „Retail Developer“ Konzepte für den Einzelhandel in der gesamten Kommune Sonderburg gestalten – und hat schon so manche Idee.

Der kommunale Akteurausschuss für Tourismus, Handel und Kultur  hat Brian Pedersen  als „Retail Developer“ eingestellt. Er   kann aber nicht erklären, was dieser Titel bedeutet: „Mich fragen viele, aber ich muss passen“, sagt er lachend im Büro von Sønderborg Handel.
Auch inhaltlich ist der Posten offen gehalten.  Doch gerade darin sieht er (s)eine  Herausforderung.

Der 48-Jährige ist gelernter Herrenausstatter, hat  aber 1994 zur Gastronomiebranche gewechselt.  Vor einem Jahr haben er  und seine Frau  das Café Ib Rehne Cairo abgegeben, betreiben  aber weiterhin „Promenaden“ am Hafen, bzw. „meine Frau. Dafür bleibt mir kaum noch Zeit“, gesteht er. Laut Stellenbeschreibung  soll er Konzepte  für den Einzelhandel in der gesamten Kommune entwickeln, mit den drei Handelsstandvereinen Sonderburg, Norburg und Gravenstein zusammenarbeiten und  Veranstaltungen unterstützen.  

„Ich bin recht kreativ, habe Erfahrungen    in einigen Branchen, weiß, was  funktionieren könnte und habe  ein großes Netzwerk“, listet er Kompetenzen auf, von denen     Sønderborg Handel bereits profitiert hat. Den Vorstandsposten   hat Pedersen  jedoch abgegeben, nimmt aber an den Sitzungen teil, nur  ohne Stimmrecht.

Er hat den Finger am Puls, weiß, wie wichtig der Dienst am Kunden ist. Da scheinen Selbstständige  und Mitarbeiter von Ketten   in verschiedenen Welten zu leben, wenn es um  Service geht. „Guter Service  ist  entscheidend, wenn die Kunden gute Erlebnisse haben sollen und  so wiederkommen wollen. Ich weiß, das ist nichts Neues, aber es muss leider immer wieder gesagt werden.“

Mieten senken, Mieter finden, Mischung sicherstellen

 Die leeren Geschäfte in der Innenstadt sind zum Teil der guten Entwicklung  im Center Ost und dem Einkaufszentrum zuzuschreiben, aber „die Frage ist, wie  kann die Fußgängerzone entwickelt werden? Sonderburg  ist eine alte Handelsstadt. Wenn  sie (Geschäfte, Red.)   hier sein wollten, wären sie längst hier. Wichtiger ist, zunächst die   Mieten zu senken, da sind wir auf einem gutem Weg, um dann in Phase  2 die Leute zu finden, die sich einmieten wollen. Ich kann  beraten, sodass   wir nicht   zu viele   Geschäfte eines Typus haben, vielleicht mehr Restaurants?    Streetfood hat mittlerweile jeder, ich denke da eher an ein  Mekka.  Wir sollen nicht  andere imitieren“, denkt Brian Pedersen z. B. an den (fehlgeschlagenen) Weihnachtsmarkt  à la Deutschland.

Weihnachten   ist  ein Thema für die  drei Handelsstandvereine. „Jeder hat seine Eigenart, die er auch behalten soll. Aber man kann  ein gemeinsames Motto haben, bei den Schlössern  wäre royale Weihnachten   sinnvoll. Auch der Schmuck könnte einheitlich sein,  um so  Zusammengehörigkeit zu zeigen.“

Ähnliches schwebt ihm beim Apfelfestival vor, das bisher nur  in Gravenstein   vermarktet  wird. Ein anderes Thema ist der Handel im Netz. Einige wenige Geschäfte würden  physisch vor Ort und  im Netz ihre Waren verkaufen. „Man kann es sich nicht leisten, es nicht zu tun. Wir beraten   und zeigen einen gemeinsamen Nenner auf. Ich kann  niemandem   etwas aufzwingen. Daher suche ich die Gespräche“,  nennt der „Retail Developer“ eine     Aufgabe, die  Flexibilität und Mobilität   erfordert. Kein Wunder, dass er sich schon mal als Krake mit vielen Tentakeln sieht,  die gerne Sachen miteinander verknüpfen möchte. 

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