Wahlen 2017 – Sonderburg

Venstre schwant nichts Gutes

Venstre schwant nichts Gutes

Venstre schwant nichts Gutes

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Peter Hansen Foto: Venstre

Venstre und die anderen bürgerlichen Parteien wurden in Sonderburg zu Gesprächen geladen – doch alles sieht danach aus, als würden sie in die Opposition gehen.

Um 5 Minuten nach Mitternacht wurde es etwas hektischer auf dem Gang in der  alten Bibliothek im Kongevej. Sozialdemokratische Unterhändler hatten die Spitzenkandidaten Peter Hansen von Venstre und Stefan Lydal von der Dänischen Volkspartei ins rote Wahlbüro gebeten, begleitet von unter anderen Minister Ellen Trane Nørby (Venstre). Die Tür schloss sich. Nach nicht mal zehn Minuten war sie wieder offen und die bürgerlichen Politiker  kamen  zurück, mit teils bitteren Zügen um den Mund.

Fast eine Stunde später trat das bürgerliche Wahlbündnis mit den Neuen Bürgerlichen, DF und  Venstre (die Liberale Allianz hatte ihr Wahlbüro schon  geschlossen) vor die Presse.   „Das Ergebnis entspricht   nicht  unseren Vorstellungen, wir hatten ein Mandat mehr erwartet.   Die Einladung zur Verhandlung ist mehr aus der Not geboren,  um sich als Brückenbauer zu sehen.   Die Absprache ist ja getroffen. Sie wollen Möglichkeiten mit uns erörtern, aber welche?    Es sieht eher nach einer A- und B-Mannschaft aus. Wir wurden für fünf Minuten eiligst  einbestellt und waren kurze Zeit später   draußen. Die Verhandlungsgrundlage war sehr dünn, sie konnten nicht viel sagen”,  schwant Peter Hansen nichts Gutes. Er vermutet, dass es Scheinverhandlungen werden könnten.

Ähnlich reagierte  Stefan Lydal, der seine Enttäuschung nicht verbergen konnte: „Es fehlt das Fundament, wie   künftig zusammengearbeitet werden kann. Worauf soll aufgebaut werden?” ist auch er ungehalten über Stephan Kleinschmidt, der nicht wie versprochen, ein „Brückenbauer” gewesen sei. Unterhändler  Peter Brodersen (Venstre) war ebenfalls enttäsucht: „Man kann uns nicht an den Verhandlungstisch holen, wenn die Mehrheitsabsprache bereits steht.” 

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Volker Heesch
Volker Heesch Journalist
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