Gedenkstunde

Ein Stein und seine einzigartige Geschichte

Ein Stein und seine einzigartige Geschichte

Ein Stein und seine einzigartige Geschichte

Düppel/Dybbøl
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Foto: Gwyn Nissen

Das Rote Kreuz kam vor 153 Jahren bei der Schlacht von Düppel erstmals in einem Krieg zum Einsatz. Helden von damals und heute wurden bei einer Gedenkstunde geehrt.

An einem schönen sonnigen Sommertag ist es nur schwer nachvollziehbar, was der Arzt Dr. Louis Appia und sein Kollege, der Kapitän zur See Charles van de Velde vor 153 Jahren an den Schanzen von Düppel erlebten. 1864 waren sie die ersten Rot-Kreuzdelegierten im Kriegseinsatz,  und obwohl sie keinen großen humanitären Unterschied machten, so war ihr Einsatz wegweisend für das Rote Kreuz, das wir heute kennen.

So wurde Dienstag der beiden Helden von damals an einem vor 28 Jahren vom Dänischen und Deutschen Roten Kreuz errichteten Gedenkstein gedacht. Ein Stein, der eine  einzigartige Geschichte erzählt.

Für Marie-Louise Gotholdt, nationale Chefin des Dänischen Roten Kreuzes, hatte der Ort eine zusätzliche Bedeutung. „Ich war  mal als Schülerin aus Norburg hier, noch bevor der Stein errichtet wurde, und unser  Lehrer erzählte so lebendig über den Einsatz der beiden Rotkreuzdelegierten, dass ich mir damals gesagt habe, dass auch ich eines Tages für diese Organisation arbeiten wollte.“
Appia und van de Velde hatten laut Gotholdt „keine Chance, wirklich etwas auszurichten“, aber ihr Mut und ihre Idee, dass die Menschen  im Krieg auch Rechte haben, führten schließlich zu den Genfer Konventionen.

 

  

 

Einsatz ist aktuell wie nie zuvor

Der Einsatz des Roten Kreuzes sei aktuell wie nie zuvor, sagte die DRK-Chefin, und der Gedenkstein sei nicht nur eine Erinnerung an die beiden Delegierten von 1864, sondern auch von dem weltweiten Einsatz des Roten Kreuzes hier und jetzt zum Beispiel in den Kriegen in Syrien und Jemen. Hier seien laut der dänischen Chefin 75 Hilfsarbeiter bei ihrem Einsatz ums Leben gekommen. „Auch derer sollte heute gedacht werden“, sagte Marie-Louise Gotholdt.

Bei der deutsch-dänischen Kranzlegung an den Düppeler Schanzen sprach auch der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in Schleswig-Holstein, Georg Gorrissen. Er griff die Worte seiner dänischen Kollegin auf und bedauerte, dass das Rote Kreuz heute nicht immer als Schutzschild respektiert wird. Alle müssten mit Tatkraft und Engagement daran arbeiten, die „Initiative Rotes Kreuz“ weiterzuentwickeln. 

Gorrisen legte Wert darauf, dass  der Gedenkstein auch eine Erinnerung daran sei, dass es über den Krieg hinaus eine Chance gibt auf ein friedliches Nebeneinander. Die deutsch-dänische Veranstaltung auf Düppel sei dafür das beste Beispiel.

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