Schlosstour
Spannende Geschichte lockte viele ins Schloss
Spannende Geschichte lockte viele ins Schloss
Spannende Geschichte lockte viele ins Schloss
Könige und Herzöge haben hier gelebt, die Struensee-Tochter Louisa 1864 als letzte beigesetzt. Einst als Festung auf einer Insel errichtet, wurde das Sonderburger Schloss mehrfach umgebaut. Christian Ladefoged gab Einblicke in die spannende Geschichte.
Es waren sehr aufmerksame und wissbegierige Zuhörer, die am Donnerstag dem Experten der Geschichte des Sonderburger Schlosses lauschten. Der freiwillige Helfer des Museums Sønderjylland, Christian Ladefoged, wusste ganz genau, was in dem stolzen roten Gebäude am Alsensund alles passiert ist.
Kurz, knapp und präzise erklärte er den Kindern und Erwachsenen fast anderthalb Stunden lang, wie das Schloss einst auf einer frei stehenden Insel als Festung errichtet wurde. Das war im 13. Jahrhundert. Nach mehreren Umbauten schuf Christian III. im 16. Jahrhundert das Schloss, das heute alle kennen. 1964 begann eine mehrjährige sehr gelungene Restaurierung. Das Sonderburger Schloss hat viel durchgemacht, ging einmal sogar bankrott. Aber dort haben über die Jahrhunderte hinweg Könige wie Herzöge gelebt.
Christian Ladefoged führte die Gäste zu den verschiedenen Räumen im Schloss. Der älteste Raum des Hauses ist die Eingangshalle mit ihren stolzen gemauerten Säulen. Die Küche war für damalige Verhältnisse ein großer Raum, in dem diverse Töpfe und Räucherwaren hingen.
Die Diele war nicht wie heute der Raum, wo man die Schuhe abstellt. Dort wurde einst Bier hergestellt. Das Wasser konnte man damals nämlich nicht trinken. In der Bäckerei wurde täglich fleißig Brot für die vielen Angestellten gebacken. Im Schloss arbeiteten 150 bis 200 Menschen. Die Runde erhielt ganz viele Informationen – auch über den gefangenen Adler im Hof, die Anhänger von Luther, Königin Dorothea, die griechischen Medusa-Gesichter in der Kapelle, die vielen Kinder und die Struensee-Tochter Louisa, die 1864 als Letzte in Sonderburg beigesetzt wurde.
Besichtigt wurden unter anderem auch der Gefangenenkeller und der Turm von Christian II., der von 1532 bis 1559 in Sonderburg inhaftiert war. Den runden Tisch, um den er immer wieder herumgewandert sein soll, hat es aber höchstwahrscheinlich nie gegeben. Schlecht hat er in Sonderburg aber nicht gelebt. Ein Beweis dafür ist ein originales Lagerbuch aus der damaligen Zeit.