Kriminalität

Schlafender Pistolen-Mann muss vier Wochen in Untersuchungshaft

Schlafender Pistolen-Mann muss vier Wochen in Untersuchungshaft

Schlafender Pistolen-Mann muss vier Wochen in Untersuchungshaft

Sonderburg/Sønderborg
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Foto: dpa

Er lag zusammen mit einer geladenen Waffe und Drogen in seinem Auto und schlief – nun muss ein 26-jähriger Mann dafür für vier Wochen in Untersuchungshaft. Er gab vor Gericht Traumas aus der Vergangenheit und familiäre Probleme als Gründe für die Drogen an – und die Waffe sei nur zur Selbstverteidigung, so der Angeklagte.

Das Sonderburger Gericht hat heute einen 26-jährigen Mann aus Beftoft für vorerst vier Wochen  Untersuchungshaft verurteilt.

Der Mann hatte am Donnerstag um 14.10 Uhr  am Hørmarken in Broacker in seinem  auf der Straße geparkten Wagen geschlafen. Besorgte Passanten hatten die Polizei alarmiert. Als die Polizisten das Auto durchsuchten, fanden sie eine scharf geladene Pistole, in der sieben Patronen steckten. Die Waffe war nicht gesichert. Es lagen außerdem fünf weitere Patronen, ein Springmesser, 1,6 Gramm Amphetamin, eine Waage und 2.700 Kronen in bar im Auto.

Der Mann wurde festgenommen. Im Zuhause seiner Mutter wurden anschließend  bei einer Hausdurchsuchung 30 Gramm Amphetamin und eine Schrotkugel sichergestellt.

Nur zur Selbstverteidigung

Der 26-Jährige gab an, dass er mit der Pistole nichts Schlimmes vorgehabt habe. Für ihn war sie nur zur Selbstverteidigung da.

„Ich bin vor einigen Jahren von Rockern mit einem Baseballschläger überfallen worden. Das hat mir fast das Leben gekostet. Ich habe wohl eine Art Paranoia heute. Ich wollte einfach nur sicher gehen, dass mir das nicht erneut widerfahren kann”, erklärte der 26-jährige vor Gericht. Die Pistole wollte er nur im Auto benutzen. Zur Selbstverteidigung im Freien wollte er das Springmesser nehmen. 
Deshalb bestritt sein Verteidiger  Stig Jørgensen auch, dass er eine Pistole im öffentlichen Raum bei sich  gehabt habe. 

„Und eigentlich dachte ich, dass ein Messer mit einer Klinge unter sieben Zentimetern erlaubt ist”, meinte der Angeklagte. 

Trauma aus der Vergangenheit

Seit dem gewaltsamen Vorfall leidet der heute krank geschriebene 26-Jährige  nach eigener Aussage an einer posttraumatischen Belastungsstörung. 
Auf die Frage der Anklägerin Mathilde Sørensen, warum er mitten am Tag in einem Auto geschlafen habe, gab er an, es im Augenblick sehr schwer zu haben. Seine Mutter habe Krebs und auch sein Vater wäre unheilbar krank. 

Die im Auto sichergestellte Waage hatte nichts mit  Drogenverkauf zu tun. Mit der Waage würde er lediglich seine eigenen Drogen beim Einkauf abwiegen. Und die Papiere, die die Polizisten gefunden hatten, waren keine Notizen über verkaufte Drogen. Das wäre die Abrechnung über Überstunden bei seinem früheren Arbeitgeber.

Drogen gegen Probleme

 Amphetamin konsumiere er bei seiner schweren Lage im Augenblick fast jeden Tag, gab er an. Mit dem Drogenkonsum fing der 26-Jährige an, als seine Eltern ihre  Diagnosen erhielten. 

Der 26-Jährige hatte bislang ein reines Vorstrafenregister. Der Mann protestierte nicht gegen die Untersuchungshaft. 

Richter Kim Grunnet stellte fest, dass es  angenommen werden muss, dass der 26-Jährige verschiedene Gesetze übertreten hat. Dazu gehört die Pistole, die in einem Auto auch an einem öffentlichen Platz läge, wie er erklärte. Das bedeutet für den 26-Jährigen erschwerende Umstände.

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