Gravenstein

„Prinz Henrik war geradeheraus“

„Prinz Henrik war geradeheraus“

„Prinz Henrik war geradeheraus“

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Gravenstein/Gråsten
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Der frühere Bürgermeister Bendt Olesen hat die Fahne in seinem Garten auf Halbmast gesetzt. Foto: Karin Riggelsen

Zum Tod von Prinz Henrik: Blumen am Portal des Gravensteiner Schlosses. Ex-Bürgermeister Bendt Olesen und der Fischzüchter Preben Knudsen erinnern sich.

Der Name Gravenstein  ist eng mit der royalen Familie verbunden. Jahr um Jahr hat die königliche Familie einen Teil ihrer Sommerferien im Schloss verbracht. Daran erinnert sich Bendt Olesen nur zu gut. In seiner Zeit als Bürgermeister hatte er an Gesellschaften teilgenommen, zu denen die Königin   eingeladen hatte, sei es auf der Yacht „Dannebrog“  oder im Schloss.

Bei zwei Ereignissen steht für Olesen Prinz Henrik im Mittelpunkt: Die Skulptur an der Slotsgade, der Königin im Schachspiel nachempfunden, das er seinem Sohn Frederik  zum 18. Geburtstag  geschenkt hatte: „Das wäre schön gewesen, wenn weitere Schachfiguren von Prinz Henrik in der Stadt aufgestellt worden wären“, seufzt  Bendt Olesen.

Die andere  Begebenheit war die Dichterlesung  in der Schlosskirche, mit Prinz Henrik  und Lars Thiesgaard. Bendt Olesen hat auch die Kochkunst des Prinzen erleben dürfen, bei einem Essen mit Königinmutter Ingrid. Der Prinz hatte Aal mit Kräutern  zubereitet, die aus eigenem Anbau kamen: „Das hat wirklich hervorragend geschmeckt“, erzählt er. 

Nicht nur Bendt Olesen hat einen Prinzen vor Augen, der mit dem Fahrrad durch Gravenstein fuhr, im lokalen Fitnessstudio  trainierte, mit Gravensteinerinnen Bridge spielte oder Tennis. „Es war Ferienzeit. Da rief er mich an einem Sonntag an, er bat um Zugang zum Tennisplatz“, sagt Bendt Olesen lachend.

„Humorvoll und aufmerksam“

Er schätzt Prinz Henrik auch und besonders als Künstler. Als er eine Ausstellung   von Prinz Henrik in Aros, Aarhus,  besuchte, wie auch die im Augustiana, Augustenburg,  fiel ihm auf, „wie nuanciert seine Werke sind.  Er war eine sehr interessante Persönlichkeit,  Bjørn Nørgaard (Künstler, Red.) zählte zu seinen Freunden. Prinz Henrik war humorvoll, freundlich, entgegenkommend, aufmerksamdem gegenüber, was um ihn herum passierte – einfach ein netter Kerl“.

So wird ihn auch  Fischzuchtmeister   Preben Knudsen  in Erinnerung behalten. Viele Jahre hat er an der Seite von Prinz Henrik Karpfen  aus dem Schlosssee geholt, für den royalen Mittagstisch. „Nur in den vergangenen Jahren ging es nicht mehr. Da habe ich die Karpfen  zum Schloss gefahren. Prinz Henrik war jemand, mit dem du reden konntest, er war bodenständig, geradeheraus. Wenn ich  an seiner Skulptur  vorbeikomme, streift mich stets ein Gedanke an Prinz Henrik“, sagt Preben Knudsen.

Gedenkgottesdienst

Der Kirchengemeinderat plant einen Gedenkgottesdienst. Der Termin wird mit dem Hof abgestimmt. Wie die Vorsitzende Helle Blindbæk erklärte, wird an der Gestaltung Lars Thiesgaard mitwirken. Er wird Gedichte des Prinzen auf  Dänisch vorlesen. Das hatte er bereits vor zwei Jahren getan, als Prinz Henrik  in der Schlosskirche seine Gedichte auf Französisch  las und Schauspieler Lars Thiesgaard diese anschließend auf Dänisch.

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Roulette Royal“