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Letzte Chance für die Fahrradfähre von Brunsnis nach Deutschland

Letzte Chance für die Fahrradfähre von Brunsnis nach Deutschland

Letzte Chance für die Fahrradfähre von Brunsnis nach Deutschland

Iller
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Foto: Google 2018, Kartendaten: Google, Geobasis-DE, Scankort

Die Dorfgemeinschaft BIB Landsbylaug bekam nach langer Vorbereitung einen abschlägigen Bescheid von der Gemeinde Langballig. Jetzt wird nach einer Alternative gefahndet.

Für die  geplante Fahrradfähre über der Flensburger Förde sah alles  so vielversprechend aus. BIB Landsbylaug hatte das nötige Eigenkapital, der Vertrag über die Fähre der Reederei Elefanten war unterschriftsreif, und in Langballig hatten die dänischen Initiatoren des neuen Angebotes zwischen Dänemark und Deutschland bislang nur positive Rückmeldungen in Bezug auf eine Anlegemöglichkeit erhalten.

Am Dienstag hat der Stadtrat der Gemeinde Langballig den Plänen einstimmig  einen Riegel vorgeschoben. Die dänische Fähre wird nicht in Langballig anlegen dürfen. Die Begründung: Es soll kein Wettbewerb mit der  privaten Initiative, der Feodora II, geschaffen werden. Die Feodora pendelt seit einigen Jahren an mehreren Tagen der Woche zwischen Langballigau und Sonderburg hin und her.

Das Vorstandsmitglied der Dorfgemeinschaft Brunsæs-Iller-Busholm (BIB),  Gerhard Jacobsen,  hat schon  Plan B in Angriff genommen. BIB wird sich nun um eine Alternative bemühen.
„Das ist die letzte Chance. Es gibt nicht so viele Möglichkeiten“, stellte Gerhard Jacobsen gestern fest. Er hat kein Verständnis für Langballigs  Nein, das mit der Fähre  „Feodora“ begründet wird.
„Dort waren andere Mächte im Spiel. Vor Ort gibt es Machtspiele, von denen wir nichts wissen konnten. Man hat uns einstimmig ins offene Messer laufen lassen“, so Gerhard Jacobsen. 

Er hat schon vor einigen Jahren in Langballig über das Projekt informiert. Damals waren die Ansprechpartner überhaupt nicht negativ gewesen. Aber damals haben die Personen vielleicht auch gemeint, dass das ganze sowie nichts wird. „Aber jetzt waren wir so nah am Ziel. Sie hätten mit offenen Karten spielen sollen“, erklärt Gerhard Jacobsen.

Dabei hat das BIB-Projekt in den vergangenen Monaten so viele positive Rückmeldungen erhalten. Der Verein hat 138.000 Kronen, ausschließlich von privaten Unternehmen.   „Wir könnten den Betrieb schon in Gang setzen. Aber wir würden gern mindestens vier Wochen finanzieren können. Dafür fehlt uns noch etwas Geld“, erklärt das Vorstandsmitglied.

Gerhard Jacobsen setzt sich seit 2015 für das  deutsch-dänische Projekt ein. Der Fährbetrieb über die Flensburger Förde wurde  vor 25 Jahren zum ersten Mal angesprochen. Das Nein aus Langballig findet Jacobsen „einfach traurig“. Ein Fährbetrieb hätte für die deutsche Gemeinde Umsatz und neue Kunden bedeutet.  

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