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Kriegsalltag am Sonderburger Schloss

Kriegsalltag am Sonderburger Schloss

Kriegsalltag am Sonderburger Schloss

Sonderburg/Sønderborg
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Kåre Johannessen (l) und Heino Løvendahl. Foto: Karin Riggelsen

Das Museum Sønderjylland und die Gruppe „Westfront 1916“ bringen Kindern und Erwachsenen neben dem Sonderburger Schloss das Leben der Soldaten im Ersten Weltkrieg näher.

 Bis einschließlich 10. August werden neben dem 850 Jahre alten schönen Sonderburger Schloss schrille Kommandos, aufmunternde Rufe und auch Schüsse zu hören sein.  

Im Park  hat die Gruppe „Westfront 1916“ ein informatives Lager aufgeschlagen, wo Kinder und Erwachsene am eigenen Körper erfahren, wie sich die Soldaten damals gefühlt haben müssen. Durch die mit Stacheldraht ausgestattete Hindernisbahn wird mit Gasmaske so schnell wie möglich gekrabbelt. Beim Angriff unter dem forschen Kommando des Soldaten Heino  „Nach vorn“ durften die Jungen ganz  schnell Richtung Feind laufen.

Bewundert werden konnte unter anderem auch ein 19 Kilogramm schweres Lmg-Maschinengewehr. Anführer der unterhaltsamen Vermittlungsbahn ist der Historiker Kåre Johannessen aus Odense. 

Stian und Arne Smæland aus Norwegen amüsierten sich mit Heino Løvendahl. Foto: K. Riggelsen

„Mich hat der erste Weltkrieg eigentlich schon immer interessiert. Alles, was 1914 geschah, hat ja auch später alles andere beeinflusst. Es ist unglaublich wichtig, die Bedeutung des Ersten Weltkriegs  weiter zu vermitteln“, stellt der Historiker fest. Über diesen Krieg wird generell zu wenig vermittelt, findet er. 

Er und sein Helfer Heino Løvendahl aus Hjørring tragen feine deutsche graue  Uniformen und sie erzählen, was sich im  ersten Weltkrieg zu Hause in Nordschleswig und an der Front alles ereignete. 

30.000 Nordschleswiger kämpften

30.000 Nordschleswiger wurden damals in den Kampf geschickt. Am Schloss wird die Ausrüstung eines Soldaten mitsamt Tornister und Gewehren präsentiert. An vier Stationen dürfen die Kinder  raten –  von Sprachen und Akzenten bis hin zu zur  neuen Grenze zwischen Deutschland und Dänemark.

Seit Montag haben  sich  dort täglich jeden Tag um die 400 Kinder neues Wissen geholt. Deutsche Touristen haben aber auch plötzlich die uniformierten Soldaten, die deutsche Fahne und die Pickelhauben auf dem großen Rasen entdeckt. „Die gehen ganz Amok. Sie lieben es. Endlich gibt es Leute, die über die damalige Zeit sprechen“, so Heino Løvendahl.

Die Ferienaktivität, die von Dienstag bis Freitag täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet hat, werden durch eine Spende des A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til almene Formål  finanziert.

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Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
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