Restauration

Der erste Waggon ist auf der Schiene

Der erste Waggon ist auf der Schiene

Der erste Waggon ist auf der Schiene

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Norburg/Nordborg
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Knud Skov Rasmussen trägt die Uniform, die er 1956 als DSB-Mitarbeiter auf die Fähre anhatte. Foto: Ruth Nielsen

Der Verein „Amtsbanerne på Als“ hat sein Gesellenstück präsentiert. Die Mitglieder haben insgesamt 28.000 Stunden Arbeit investiert.

Der Verein „Amtsbanerne på Als“ hat sein Gesellenstück präsentiert. Die Mitglieder haben insgesamt 28.000 Stunden Arbeit investiert.

„Bitte nicht die Gleise überqueren – der Zug fährt gleich ein“, schallte es  am Sonnabend   am Oksbølvej 15 aus dem Lautsprecher. Niels Peter Fenger   pustete in die Trillerpfeife, Signal für Knud Skov Rasmussen, mit dem Schienenfahrzeug aus dem Schuppen zu fahren, auf die ersten 30 Meter Schienen. Er zog  das Gesellenstück des Vereins „Amtsbanerne på Als“ (ABA)  ins Tageslicht: den ersten Waggon, den die Mitglieder in  gut 28.000 Arbeitsstunden liebevoll und mit dem Wissen um   Details    restauriert haben. Mit dabei die  „Salamischeibe“   (spegepølse), die  am letzten Waggon angebracht war und dem Lokführer   das Zugende anzeigte.  

Kurz nach Gründung 2003 hatte der  Verein (damals als Æ Kleinbahn)  den Waggon in Augustenburg geortet. Der Besitzer hatte ihn als Schuppen für Gartengeräte gebraucht.   Der Kaufpreis: ein neuer Schuppen. 2007 legten die Mitglieder los. Bei den  Arbeiten    konnten sie  ihr Fachwissen als Ingenieur oder Techniker ein- und anbringen. Marke Eigenbau hingegen ist das Schienenfahrzeug (motortrolje) mit 9 PS, das Initiator Knud Skov Rasmussen   konstruiert hat, gebaut aus Sachen, die vorhanden waren, und Sitzbank, in der ein Kasten Bier gelagert werden kann. Denn als  Vorbau schiebt das Fahrzeug eine Art Plattform, auf dem Geräte  für Gleisarbeiten deponiert sind.  Der Plan ist ja, Gäste mit der „Amtsbahn“ von Norburg bis zum Erlebnispark Universe zu befördern.  

Bis dahin ist es noch ein sehr langer Weg: Am Engagement der Mitglieder fehlt es nicht, „auch wenn  manchmal die Laune im Keller ist“, so   Niels Peter Fenger. Es ist   das   Geld.  „Stiftungen  sind  schon an unserem Projekt  interessiert. Aber   wir können noch nicht  so viel vorzeigen, damit  das große Geld kommt“, erklärt der Vorsitzende Frode Mølgård. Seit Sommer 2016 verhandelt der Verein mit der Kommune über den Bau einer  Halle,   deren Kosten (0,5 Mio. Kr.) gerne die  Kommune  bezahlen soll.

Darin soll  der zweite Waggon restauriert werden: ein Zugabteil 2./3. Klasse, 12 Meter lang, 7 Tonnen schwer, das  als Ferienhaus gedient hat. Eine  Arbeit ist bereits getan: Das Spitzdach  ist abmontiert, sodass der charakteristische  Bogen zu sehen ist.  Knud Skov Rasmussen mit seinen  86 Jahren ist zuversichtlich, dass dem Verein auch das gelingt: „Wir arbeiten nicht nur, sondern    machen es uns auch gemütlich. Das ist wichtig. Wir sind  ja alles alte Männer“.

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