Wood-Sculpture

Der Baumstamm lebt weiter

Der Baumstamm lebt weiter

Der Baumstamm lebt weiter

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Kai Höppner arbeitet sehr gerne mit Eichenholz. Foto: Ruth Nielsen

6. Wood-Sculpture mit offenen Werkstätten am Sonderburger Schlosskai. Der Deutsche Kai Höppner ist zum ersten Mal dabei.

6. Wood-Sculpture mit offenen Werkstätten am Sonderburger Schlosskai. Der Deutsche Kai Höppner ist zum ersten Mal dabei.

Es ist sehr laut am Schlosskai, der Gast sollte  sich vor herumfliegenden  Holzspänen lieber in Acht nehmen. Die gibt es zu Hauf, seit zehn Künstler mit der Motorsäge aus Eichenholz Skulpturen anfertigen. Sie nehmen am 6. Wood-Sculpture teil. Kai Höppner aus Deutschland ist zum ersten Mal dabei. Er versucht, mindestens   ein  Symposium im Jahr mitzumachen. So lernt er   internationale Bildhauer kennen, ein Plus für Sonderburg, die ihm das erfüllt. „Du sieht, wie sie arbeiten und du merkst, du bist  nicht allein“, sagt der Autodidakt, dessen Holzarbeiten für das Haus und Außenanlagen so gefragt sind, dass er   davon leben kann.  

Seine E-Mail und Homepage sagen Bedeutendes über seine Haltung aus:  „escapista“, was so viel wie   Entfesselungskünstler  heißt. Als solcher  fühlt er sich, wenn er  ein Stück Holz von der Form entfesselt, um   anschließend verschiedene   freie Formen zu kreieren. Höppner    macht keine Skizzen (für das Symposium musste er aber eine  Vorlage einreichen). Er lässt sich von der Umgebung inspirieren, arbeitet aus dem Augenblick heraus: „Ich schaffe direkt mit der Hand,  das ist ehrliche Arbeit“, sieht er es.

Am liebsten arbeitet er mit Holz: „  Ich arbeite sehr gern groß, so vier bis fünf Meter.  Mit Holz ist das leichter als mit Stein. Holz ist wärmer, leichter,  dem Menschen  mehr verwandt, denn ein Baum braucht  auch Sonne und Licht   wie wir auch. Wir geben dem Baumstamm ein weiteres Leben. Du kannst Holz im  Ofen verbrennen, Möbel daraus machen oder Skulpturen. Eiche ist das beste, was ich kenne für Skulpturen, die draußen stehen. Für drinnen arbeite  ich gerne  mit Obsthölzern.“ Seine noch namenlose Skulptur wird   das Wohnviertel Margretheparken  verschönern. „Es ist eine freie Form, die jeder so interpretieren kann, wie er meint. Sie ist zeitlos und hat auch etwas Maritimes wie eine Seeanemone“, sagt er.

Den Künstlern kann  noch bis Freitag bei ihrer Arbeit zugeschaut werden. Am Sonnabend  holen die neuen Besitzer ihre Skulptur ab.

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