Buchvorstellung
„Das Land der Witwen“
„Das Land der Witwen“
„Das Land der Witwen“
Der Schriftsteller Karsten Skov hat sich im neuen Werk „Enkeland“ einem wenig beachteten Thema des Ersten Weltkrieges angenommen. Auf seinem Erstlingswerk „Knacker“ basiert der Film „I Krig og Kærlighed“.
Das Schreiben ist Karsten Skov, Broacker, gewohnt, am Computer. Am Sonnabend aber waren Hand und Kugelschreiber gefordert, als er im Geschäft „Bog & Ide“ Käufern sein neues Werk „Enkeland“ (Land der Witwen) signierte. Bei seinem Autogramm blieb es selten, denn da viele Bekannte/Freude da waren, schrieb er kleine Grüße ins druckfrische Werk, das seinem Erstlingswerk „Knacker“ folgt. Das bildet, wie bekannt sein dürfte, Grundlage des Films „I Krig og Kærlighed“, der zum 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs im November Premiere haben wird.
Kriegswitwen in Nordschleswig
Das Thema „Kriegswitwen“ ist ein bisher wenig beachtetes Thema in der Heimatgeschichte. „Enkeland“ erzählt von der dänischgesinnten Sille Laukam, die sich wie viele andere auch ihren Lebensunterhalt in einer der zahlreichen Ziegeleien entlang der Flensburger Förde verdient. Ihr Mann kämpft für das deutsche Kaiserreich, zu dem Nordschleswig von 1864 bis 1920 gehört hat. Die Handlung spielt 1916.
Eine 95-jährige Frau von Lysabbel hat Karsten Skov auf die Idee gebracht, sich dieses von Autoren vernachlässigten Themas anzunehmen. Inspiriert haben ihn Bücher und Fotos aus der Zeit der Wiedereingliederung. Zudem wird die fiktive Handlung authentischer durch Jahrbücher aus dieser Zeit.
Eine große Sache mit über 100.000 Wörtern
Vor vier Jahren hat er mit dem Schreiben angefangen. Das Buch ist umfassender geworden als gedacht. „Das war eine große Sache mit über 100.000 Wörtern. Das sind 25 Prozent mehr als bei ,Knacker‘. Ich wollte eben viel erzählen. Allein der Schluss hat gedauert, weil ich nicht so richtig wusste, wie es enden sollte. Die letzten drei, vier Kapitel haben daher sehr viel Zeit gekostet“, erzählt er.
Nicht leichter hat es ihm der Lektor gemacht: „Das letzte halbe Jahr war sehr anstrengend. Es gab überwiegend redaktionelle Korrekturen, aber auch an meinem Stil und der Sprache wurde gefeilt. Ich hatte das Gefühl, ich sitze 24 Stunden am Tag am Buch“, erinnert er sich. Ob „Enkeland“ wie „Knacker“ auch eine Filmgesellschaft inspirieren könnte, glaubt Autor Karsten Skov nicht: „Das wäre ein zu ungewöhnliches Glück.“ Das Buch zum Preis von 249,95 Kronen ist im Buchhandel erhältlich.