Region Süddänemark

Große Akteneinsicht kostet mehr Stunden als vorab angenommen

Große Akteneinsicht kostet mehr Stunden als vorab angenommen

Große Akteneinsicht kostet mehr Stunden als vorab angenommen

jt/jv.dk
Süddänemark
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Das Gros des derzeitigen 41-köpfigen Regionsrates auf einen Blick. Foto: Region Syddanmark

Eine von fünf Regionsratspolitikern angekurbelte Akteneinsicht nehmt mehr Zeit in Anspruch als vorab vorgesehen. Ein solches Vorhaben kostet die Verwaltung der Region Süddänemark weitaus mehr Ressourcen und Zeit.

Fünf Regionsratspolitiker wollten untersuchen lassen, wie viel die einzelnen Regionspolitiker den Steuerzahlern kosten. Doch die damit verbundene Akteneinsicht durch die Verwaltung der Region Süddänemark kostet nun auch viele Ressourcen und Geld aus der Regionskasse, berichtet die Tageszeitung JydskeVestkysten.

Im vergangenen Sommer baten die fünf Regionsratsmitglieder um eine Akteneinsicht zu den Ausgaben von amtierenden und früheren Mitgliedern des Regionsrates. Weil eine Bearbeitung der Reisen, Fahrkosten etc. von 88 Politikern der vergangenen zehn Jahre viel Zeit beansprucht, hatte die Region im August 500 Arbeitsstunden dafür bereitgestellt. Ein Ergebnis sollte im Oktober erwartungsgemäß veröffentlicht werden.

Nun zeigt sich jedoch, dass eine manuelle Bearbeitung aller Belege der Politiker weitaus mehr Zeit beansprucht als vorab angenommen. „500 Arbeitsstunden war zum damaligen Zeitpunkt die beste Schätzung, die wir machen konnten“, sagt der Abteilungsleiter des Ratssekretariates der Region Süddänemark, Flemming Pedersen, der die aktuelle Stundenanzahl seiner Mitarbeiter in der Verwaltung nicht veröffentlichen möchte.

Ihm zufolge hatten seine Mitarbeiter bisher große Herausforderungen, die erforderlichen Belege zu finden. Wann ein Ergebnis der Akteneinsicht zu erwarten sei, kann Pedersen nicht sagen. „Das kann und möchte ich nicht sagen. Wir waren bei der vorherigen Zeitangabe zu optimistisch“, so Pedersen zu JydskeVestkysten.

Vorhaben erntet Kritik

„Reinste Zeit- und Geldverschwendung“, so lautet die Kritik Holger Gorm Petersens, Regionsratsmitglied der Neuen Bürgerlichen, nachdem veröffentlicht wurde, dass die Akteneinsicht noch lange nicht fertig sei.

„Das ist eine merkwürdige Art der Verwaltung von Steuergeldern. Kein Wunder, wenn die Bürger langsam von Politikern genervt werden“, so Petersen zu JydskeVestkysten. Er meint, dass die Verwaltung schon vor langer Zeit den fünf Politikern darüber informieren hätten können, dass die Akteneinsicht mehr Zeit beansprucht. „Dann hätten sie nochmal einen Rückzieher machen können“, so Petersen.

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